Blockierte Straßen: Lieferwagen und Müllabfuhr verursachen Stau im Berufsverkehr
Wer mit dem Auto zur Arbeit pendelt, freut sich über leere Straßen und möglichst wenige Staus im Berufsverkehr. Doch immer wieder kommt es zu Wartezeiten, weil Lieferwagen und Müllfahrzeuge zur gleichen Zeit unterwegs sind wie die Pendler. Der ADAC Berlin-Brandenburg hat Vorschläge, wie man das ändern könnte.
Der Online-Handel wächst und mit ihm die Lieferungen von Paketdiensten, die mit ihren großen Transportern vor den Häusern parken. Gleichzeitig müssen Läden mit Waren beliefert und Müll abgeholt werden. Nach Angaben der BSR dürfen die Müllfahrzeuge aus Lärmschutzgründen erst um sechs Uhr früh fahren. Um die Menge an Abholorten in Berlin überhaupt bewältigen zu können, muss zudem auch die Zeit des Berufsverkehrs genutzt werden.
Doch trotzdem könnte man den Verkehr nach Ansicht von Jörg Becker, Verkehrsexperte des ADAC Berlin-Brandenburg, so lenken, dass er die Straßen nicht so stark verstopft. Den Liefer- und Abholverkehr könne man azyklisch vom Berufsverkehr trennen, wenn man die Tourenpläne ändert. „Wenn die Lieferwagen und Müllwägen vormittags stadtauswärts und nachmittags stadteinwärts fahren, würde das schon eine Entlastung bedeuten“, sagt Becker. Er sieht die Berliner Verkehrspolitiker in der Pflicht, sich der Problematik des steigenden gewerblichen Verkehrs endlich anzunehmen.
„Die Zahl der privat angemeldeten Fahrzeuge ist seit 2008 um 3,1 Prozent gestiegen, die der gewerblich angemeldeten um 27 Prozent“, zitiert er eine amtliche Statistik und weist darauf hin, dass das Problem mit der steigende Bevölkerungszahl zu tun habe und damit, dass immer mehr Autos auf den Berliner Straßen unterwegs sind. Als positives Beispiel nennt er die Potsdamer Straße in Schöneberg. Dort gäbe es bereits zeitlich begrenzte Parkplätze für Lieferfahrzeuge und die Möglichkeit für Lkw, die Busspur zu nutzen. „Der Verkehr in der Stadt muss völlig neu organisiert werden“, fordert der Verkehrsexperte.
Autor:Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg |
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