Endstation für S-Bahn: Zoo bis 4. August abgeschnitten

Keine Weiterfahrt: Am Bahnhof Zoo müssen S-Bahn-Nutzer umsteigen. | Foto: Schubert
  • Keine Weiterfahrt: Am Bahnhof Zoo müssen S-Bahn-Nutzer umsteigen.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg. Wieder einmal ein Baustellensommer - und diesmal trifft es die City West relativ hart. Gleissanierungsarbeiten zwischen Friedrichstraße und Zoo zwingen die Berliner zu Umwegen. Oder man fährt direkt mit den nun öfter fahrenden Regionalbahnen und genießt die klimatisierten Wagen.

"Wir nennen es Schienenersatzverkehr", ruft ein freundlich aufgelegter Herr mit Schnauzer auf die Frage, wie es hier weitergeht. Er ist der Servicemann für die Anfragen derer, die immer noch nicht wissen, was seit der Nacht, als Deutschland Fußballweltmeister wurde, Stand der Dinge ist: S-Bahnen aus westlicher Richtung fahren am Bahnhof Zoo noch ein, aber nicht mehr weiter. Wer weiter nach Osten will, nimmt Entweder die U 2 Richtung Pankow, die dicht getakteten Regionalbahnen am Nachbarbahnsteig oder eben den Schienenersatzverkehr.

Wo die Busse abfahren, das ist am Boden des Bahnhofs abzulesen. Man muss nur den übergroßen Fußstapfen hinaus auf die Jebensstraße folgen, von wo alle drei Minuten ein Bus Richtung Friedrichstraße rollt. Dort geht es auf der Schiene weiter im gewohnten Betrieb.

"Wenn man Bescheid weiß, ist es eigentlich kein Problem", sagt Marianne Schulmeier achselzuckend. Als Berufspendlerin fährt sie täglich zum Bahnhof Bellevue. Und empfindet die Einschränkungen weniger beschwerlich als befürchtet. "Viele der Busse haben sogar eine Klimaanlage - anders als die S-Bahnen", findet Schulmeier sogar einen Vorteil.

Und so wird sie noch ein paar Wochen auf Reifen statt auf Schienen ans Ziel kutschiert, entlang der Stadtbahntrasse, an der die Deutsche Bahn 32 Kilometer Gleise tauscht und 2500 Tonnen Schallabsorber erneuert. 17 Millionen Euro kostet dieses Werk.

Wer möglichst zügig Richtung Bahnhof Friedrichstraße und darüber hinaus gelangen will, verlässt sich nicht auf den Bus, sondern besteigt am Bahnhof Charlottenburg oder am Zoo besser einen der Regionalzüge. Siebenmal pro Stunde verkehren sie während der Bauarbeiten und sorgen so für einen geringen Zeitverlust.

Mario Voigt, der diese Alternative auf seinem Weg zum Ostbahnhof wählt, konnte sich dank einer sinnvollen Beschilderung an den Bahnhöfen schnell auf die neue Situation einstellen. Und auch er erkennt gegenüber dem Normalbetrieb einen Vorteil. "Im Regionalzug", sagt er schmunzelnd, "kann man unterwegs auf Toilette." Außerdem arbeitet hier die Klimaanlage meist selbstverständlich. Ob die S-Bahn-Kunden bis zum 4. August wirklich zurückstecken müssen, ist also Ansichtssache.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 704× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 992× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 964× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.323× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.