Busspur, Radweg und Tiefgarage
FDP stellt ihr Verkehrskonzept für Kantstraße vor
Mittelstreifen weg, weniger Parkplätze, dafür eine Busspur, ein Fahrradweg und Lieferzonen. Das schlägt die FDP in ihrem Verkehrskonzept für die gestresste Kantstraße vor.
Die Kantstraße ächzt unter einer Fülle von Problemen. Busse, Einsatzfahrzeuge und Autos stehen regelmäßig im Stau. Radfahrer haben kaum Platz, der Mittelstreifen behindert Fußgänger, und die Lieferfahrzeuge der Geschäfte finden keine Parkplätze. „Die Pop-up-Radwege haben die Situation noch verschärft, vor allem für die Busse“, sagt FDP-Fraktionschef Felix Recke. Statt solcher Provisorien will seine Partei die Verkehrssituation auf der 7,5 Kilometer langen Hauptstraße dauerhaft entschärfen – und zwar baulich. Wie das gehen könnte, hat die FDP in einem aktuellen Verkehrskonzept formuliert.
Das schlägt vor, den Mittelstreifen auf der Kantstraße wegzunehmen. Ohne die vier Meter breiten Fußwege zu verschmälern schafft das Platz für eine Busspur und für Radwege, die mindestens zweieinhalb Meter breit sind. Die Busspur will auch die BVG, die die Kantstraße für vier ihrer Linien nutzt und über Verspätungen klagt, weil die Gelben so oft im Stau stehen. Autos sollen künftig nicht mehr quer, sondern längs parken. Wegfallende Parkplätze, laut FDP sind es mehrere hundert, könnten durch eine Tiefgarage unter dem Amtsgerichtsplatz und einem digitalen Parkleitsystem kompensiert werden. Das Leitsystem soll die Autofahrer zu vorhandenen Tief- oder Hochparkplätzen etwa am Media-Markt oder in Richtung Ku'damm und Joachimsthaler Straße führen. Lieferfahrzeuge wiederum sollen in Parkbuchten halten können. „Klar ist, die Umgestaltung erfordert Kompromisse und verlangt von allen etwas ab“, so Felix Recke. „Unser Verkehrskonzept wird die Kantstraße jedoch besser machen für alle Verkehrsteilnehmer.“ Deshalb müsse der Umbau jetzt mutig angegangen werden.
Damit der keine Luftnummer bleibt, hat sich die FDP ein Planungsbüro ins Boot geholt. Im nächsten Schritt will sie den Umbau erneut als Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung einbringen. Den hatten die Bezirksverordneten im November 2019 noch abgelehnt. Auch das Abgeordnetenhaus soll sich mit dem Konzept beschäftigen, denn der Verkehrssenat muss das Ganze bewilligen und finanzieren. Außerdem sollen die Anrainer, aber auch die BVG und die Feuerwehr beteiligt werden.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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