Charlottenburg. In der Diskussion um die Zukunft des Hardenbergplatzes haben sich nun die Anrainer mit einem offenen Brief an Bürgermeister Reinhard Naumann und Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler (beide SPD) zu Wort gemeldet. Bisherige Gestaltungsideen greifen demnach zu kurz.
"Veränderungen an Funktion und Gestaltung dieses für uns und die gesamte City West überaus wichtigen Platzes sollten im Vorfeld besonders gründlich abgewogen, diskutiert und geplant werden", heißt es in dem Schreiben, das unter anderen Vertreter des Hotels Waldorf Astoria, der Bayerischen Hausbau, des Zoologischen Gartens, der Technische Universität Berlin, der Helmut Newton Foundation und der IHK unterzeichnet haben. Statt vieler kleiner Umbaumaßnahmen, die Senat und Bezirk für den Hardenbergplatz in Erwägung ziehen, fordern sie weitreichendere Überlegungen bis hin zur Gestaltung eines völlig neuen Stadtquartiers. Ihrer Ansicht nach sollen alle Schritte zur Umgestaltung vorerst ruhen, bis ein umfassendes Gesamtkonzept vorliegt.
Groß angelegte Änderungen sind nach jetzigem Stand jedoch nicht zu erwarten. Zuletzt erteilte der Bezirk der Ausgangsidee, die oberirdischen Parkplätze in einer Tiefgarage unterzubringen, eine Absage, was vor allem bei der AG City und IHK auf Unverständnis stieß. In einer begrenzten Größenordnung von 300 Stellplätzen sei kein Investor bereit, die Investitionskosten zu tragen, hatte Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) im März berichtet. Wie der Senat und der Bezirk mit dem Hardenbergplatz umgehen wollen, wird sich im September zeigen, wenn das entscheidende Wettbewerbsverfahren beendet wird. Bereits in Sicht ist die Ertüchtigung des Bahnhofs Zoologischer Garten. Hier hat die Deutsche Bahn angekündigt, das Vorhaben 2015 starten zu lassen - vielversprechend scheint dabei vor allem eine Wiederbelebung der Zoo Terrassen, die jahrelang brachlagen.
Thomas Schubert / tsc
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