Spreeweg soll Flanierweg bleiben
Grüne schlagen alternative Route für Radschnellweg vor

Der Spreeweg soll als grüner Hauptweg mit Flaniercharakter erhalten bleiben und nicht zur „Fahrradvorrangroute“ ausgebaut werden. Das fordern die Grünen. Für den geplanten Radweg schlagen sie eine alternative Route vor.

Umweltschützer und Anwohner protestieren schon länger gegen die Asphaltierung des Spreewegs für einen schnellen Radweg. Auch das Bezirksamt ist dagegen. Zumal der Spreeweg, der im Bezirk vom Schlosspark bis zum Wiesendamm führt, als einer der „20 grünen Hauptwege“ Berlins ausgewiesen ist und mit seinem nahem Umfeld bereits teilweise zur Grünanlage umgewidmet wurde. Statt ihn also zur „Fahrradvorrangroute“ auszubauen, sollte der Spreeweg nach dem Willen der Grünen-Fraktion ein Flanierweg bleiben – zur Erholung, zum Wandern, Schauen und Verweilen. Mit ihrem Antrag wollen die Grünen dem Bezirksamt den Rücken stärken. Das setzt sich im Beteiligungsverfahren dafür ein, den vor Fußgängern vorrangigen Radweg aus der Planung zu streichen. Nun sind die Grünen nicht per se gegen Radfahrer auf dem Spreeweg. Bei der Planung sollte aber darauf Rücksicht genommen werden, dass Spaziergänger hier Ruhe und Erholung finden. „Der Pfad muss an einigen Stellen verbreitert und ertüchtigt werden“, sagt Fraktionschef Sebastian Weise. „Damit auch Kindern mit Laufrädern, Familien mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer den Weg nutzen können.“ Radlern sollte dagegen nur langsames Fahren erlaubt sein.

"Nicht kürzer, aber besser"

Alternativ schlagen die Grünen wie das Bezirksamt eine andere Route für den Schnellradweg vor. Der soll vom Luisenplatz am Spandauer Damm über den Wiesendamm führen und dort an die geplanten Fortführung des Spreeweges bis nach Spandau anschließen. Diese Route sei für Radfahrer nicht nur die kürzere, sondern die bessere Lösung, argumentieren die Grünen. Wolle man den Autoverkehr in der Stadt deutlich reduzieren, müsse es überzeugende Angebote für das Fahrrad geben. Außerdem weisen die Grünen auf den Artenschutz und die „landschaftlich besonderes reizvolle Wegführung“ hin, der ein zu großer Ausbau des Spreeweges schaden würde. Mit dem Antrag der Grünen beschäftigt sich nun der Umweltausschuss. Dorthin hatten ihn die Bezirksverordneten auf ihrer Juni-Sitzung überwiesen. Nach der Sommerpause stimmt die BVV dann final über ihn ab.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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