"Schulwege gefährdet"
Kaiserdamm-Sperrung: Bezirkselternausschuss besorgt

Kein Durchkommen mehr: Baustelle am Sophie-Charlotte-Platz. Rechts geht's in den Klausenerplatz-Kiez.  | Foto:  Ulrike Kiefert
  • Kein Durchkommen mehr: Baustelle am Sophie-Charlotte-Platz. Rechts geht's in den Klausenerplatz-Kiez.
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Die monatelange Sperrung des Kaiserdamms bringt nun auch Eltern auf den Plan. Wegen des Umleitungsverkehrs befürchten sie unsichere Schulwege für ihre Kinder – und schlagen Lösungen vor.

Seit Ende April ist die Kreuzung Kaiserdamm, Bismarckstraße und Schloßstraße wegen eines Wasserrohrbruchs gesperrt. Auch der Horstweg ist von der Schloßstraße aus aufgrund der Bauarbeiten dicht. Die Folge: Autofahrer weichen durch den Klausenerplatz-Kiez aus. Zum Ärger vieler Eltern. Denn dort sitzen mit der Schinkel-Schule und der Nehring-Schule zwei Grundschulen. „Der Autoverkehr durch den Kiez nimmt spürbar zu. Dies gefährdet akut die Schulwegsicherheit der Kinder“, teilt der Bezirkselternausschuss mit. An der Schloßstraße liegen zudem sogenannte "Kiss & Go"-Zonen, wo Eltern ihre Kinder absetzen, die dann von dort allein weiter zu ihrer Schule laufen.

Die Eltern fordern daher, dass bei der Planung von Umleitungen auch die Bedürfnisse der Schüler, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, beachtet werden und nicht nur der Autoverkehr. „Mit Blick auf die Dauer der Bauarbeiten sollte nun dringend ein Konzept zur Verkehrslenkung entwickelt werden, das auch den Erfordernissen der Schulwegsicherheit Rechnung trägt und Verkehre möglichst weit entfernt von den beiden Schulen hält“, erklärt Carsten Rudolph, Vorsitzender des Bezirkselternausschusses. Zwar stehe am Spandauer Damm ein Hinweisschild, das auf die Sperrung von Kaiserdamm und Bismackstraße ab der Schloßstraße verweist. Doch das werde von Autofahrern offenkundig nicht hinreichend wahrgenommen, so Rudolph weiter, da das Schild deutlich vor der Ampel zum Abbieger Schloßstraße aufgestellt wurde. Aus Sicht des Bezirkselternausschusses ist ein eindeutigerer Hinweis nötig wie etwa „Keine Durchfahrt von der Schloßstraße zu Bismarckstraße/Kaiserdamm“ und zwar in kurzer Distanz zur Ampel an der Kreuzung Spandauer Damm und Schloßstraße in beiden Richtungen. „Nur so könnte verhindert werden, dass Autofahrende in die Schloßstraße einbiegen und dann beim Erkennen der Schließung durch Nebenstraßen andere Wege suchen.“

Außerdem schlagen die Eltern vor, im Klausenerplatz-Kiez Einbahnstraßen für die Dauer der Baumaßnahmen einzurichten. Um zusätzliche Staus zu vermeiden, die die Schüler beim Überqueren der Straßen gefährden. Der Bezirkselternausschuss, der sich seit Jahren für sichere Schulwege einsetzt, fordert Senat und Bezirk zudem auf, die Gutachten zur Schulwegsicherheit „in die Tat umzusetzen“.

Um den Schleichverkehr durch die benachbarten Wohnquartiere des Kaiserdamms zu minimieren, hat Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) wie berichtet zuletzt vorgeschlagen, wichtige Verkehrsachsen in der City West über die Parkplätze am Olympiastadion und im ICC-Parkhaus sowie über Shuttle-Busse zu entlasten. Die FDP wiederum hat Berlins neue Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) in einem offenen Brief aufgefordert, den Pop-up-Radweg auf der Kantstraße „mit sofortiger Wirkung wieder für alle Kraftfahrzeuge“ zu öffnen und ein tragfähiges Verkehrskonzept für die Zeit der Baumaßnahmen auf dem Kaiserdamm zu erarbeiten. Die Linksfraktion hat angeregt, den blockierten Kaiserdamm als Spiel- und Sommerstraße für die Anwohner herzurichten. Denn auf der Hauptstraße geht bis November nichts mehr. Bis dahin soll der Kaiserdamm zwischen Suarezstraße und Sophie-Charlotten-Straße mindestens gesperrt bleiben.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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