Mobilitätsaktionswochen im Mierendorff- und Klausenerplatzkiez
Charlottenburg. Keine Zukunft ohne Pkw – aber wie viel Auto braucht der Mensch tatsächlich? Auf der Mierendorff-Insel und im Klausenerplatz-Kiez startet nun ein Projekt, das darauf eine Antwort finden soll. Es gibt eine wissenschaftliche Befragung – und Programm in freien Parklücken.
Es wurde gebaut, um bewegt zu werden. Doch das Auto des Berliners verbringt die meiste Zeit des Tages mit etwas anderem: Es steht. Und verbraucht Platz, der für das Stadtleben verlorengeht.
Unter welchen Umständen sich das ändern lässt? Getreu dem Motto „Wie sind Sie denn unterwegs?“ startet nun das Projekt „Neue Mobilität Berlin“ mit der Absicht, Fragen wie diese zu klären. Dabei arbeiten die Firma Insel-projekt.berlin, das Klimaschutzmanagement Klausenerplatz, das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, das Zentrum für Technik und Gesellschaft der TU Berlin, die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO und die BMW Group Hand in Hand.
Elektromobilität vorantreiben
Im Rahmen von zwei Mobilitätswochen von Sonntag, 28. August, bis zum Sonnabend, 10. September, wollen diese Partner mit Anwohnern des Klausenerplatz-Kiezes und der Mierendorff-Insel neue Ideen ersinnen. Sie versuchen zu ergründen, wie sich der Umgang mit dem Auto ändern kann durch Car- und Bikesharing oder das Vorantreiben von Elektromobilität.
„Es geht darum, neue Fortbewegungskonzepte erlebbar werden zu lassen“, erklärt Dr. Gabriele Wendorf von der TU Berlin. Im Viertel am Klausenerplatz und auf der Mierendorff-Insel können Anwohner probeweise erleben, „wie es sich anfühlen kann, wenn tatsächlich weniger Autos im Kiez unterwegs sind“.
Dafür hat man an zwei Orten Aktionsflächen geschaffen, auf denen die Akteure ihr Programm präsentieren. Im Klausenerplatz-Kiez, wo Klimaschutzmanager Birger Prüter das Projekt vorantreibt, liegt die Fläche an der nördlichen Spange der Kreuzung Wundtstraße und Horstweg. Auf der Mierendorff-Insel an der Ecke Mindener Straße und Tauroggener Straße, in Höhe des Büros von Insel-projekt.berlin. Hier werden in der Aktionszeit einige Parkbuchten gesperrt. Übrigens im Einvernehmen mit Anwohnern, die eingebunden sind und ihr Auto zwischenzeitlich andernorts parken.
Befragung im Kiez läuft
„Parallel dazu findet eine umfangreiche Befragung in den Haushalten des Gebiets statt“, erklärt Rolf Mienkus vom Insel-projekt.berlin. Entsprechende Flyer und Anmeldepostkarten findet man derzeit in den Briefkästen der Nachbarschaft. Wer teilnehmen will, wird dann von einem Marktforschungsinstitut interviewt und erhält als Dankeschön einen 15-Euro-Einkaufsgutschein. Mindestens 300 Umfragebögen in jedem der beiden Kieze, also insgesamt 600, möchten die Projektpartner am Ende auswerten können. Und daraus weitere Aktionen ableiten. Denn die Mobilitätswochen sind nur der Auftakt des Projekts und eben keine Eintagsfliege. tsc
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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