Ohne Ticket durch Berlin: Bundesregierung hält kostenlosen Nahverkehr für denkbar

Nie wieder einen Fahrschein kaufen? Unvorstellbar? Wer weiß. Immerhin denkt die amtierende Bundesregierung über einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr nach.

Die Idee ist super: Einfach einsteigen und mitfahren, so oft und so lange man will. Keine Diskussionen mehr über Preiserhöhungen oder neue Tarifzonen. Wenn keiner mehr für Bus, U-Bahn, S-Bahn oder Tram bezahlen muss, dann werden die Fahrgastzahlen steigen. Erwünschter Effekt: Viele private Pkw bleiben stehen. Sie stoßen keine Abgase aus, die Luft wird sauberer.

Ein erstrebenswertes Ziel. Denn Deutschland droht eine Klage der EU, weil seit Jahren in vielen Städten Grenzwerte beim Ausstoß gesundheitsschädlicher Stickoxide nicht eingehalten werden – auch in Berlin liegen die Werte zu hoch. Um die Klage zu verhindern, will die Bundesregierung Maßnahmen für eine saubere Luft in den Städten deutlich ausweiten. Dazu gehört auch ein möglicher kostenloser öffentlicher Nahverkehr. 

Sollte es wirklich dazu kommen, dass BVG und S-Bahn die Ticketautomaten abschaffen, die Kontrolleure kündigen und jegliche Preismodelle über den Haufen werfen, dann dürfen die Verkehrsunternehmen mit einem großen Ansturm rechnen – und mit erheblichen Folgekosten. Denn es werden mehr Bahnen, Busse und Fahrer gebraucht. Nun raten wir mal, wo das Geld dafür herkommt. Ich bin mir sicher, dass an anderer Stelle die Kosten für uns alle steigen werden. Ohne Ticket durch Berlin? Ich bin skeptisch. Und Sie?

Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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