Parkplatzschwund am Olivaer Platz ist verkraftbar

Großer Andrang an der Parkuhr: Der Olivaer Platz dient vielen Geschäftsleuten und Anwohnern am Kurfürstendamm als Abstellfläche. | Foto: Schubert
  • Großer Andrang an der Parkuhr: Der Olivaer Platz dient vielen Geschäftsleuten und Anwohnern am Kurfürstendamm als Abstellfläche.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg. Schlechte Nachricht für Kraftfahrer: In einer der beliebtesten Parkzonen des Kurfürstendamms könnten tatsächlich 123 Plätze wegfallen. Es ziehen dort nach Ansicht von Planern zwar Menschen zu - aber alle fahren weniger Auto.

Der Olivaer Platz, das ist derzeit im Grunde ein großer Parkplatz mit angeschlossenen Flecken verwilderten Grüns. Wohnlicher soll es hier künftig zugehen, wenn die versprochene Umgestaltung Früchte trägt. Zur neuen Wohnlichkeit gehört den aktuellen Plänen zufolge auch eine Verringerung der Parkfläche auf 1515 Buchten.

Im Stadtentwicklungsausschuss gab Norman Niehoff vom Ingenieurbüro Hoffmann-Leichter diesem Schritt seinen Segen. Wobei die Auslastung der bisher 1638 öffentlichen Parkbuchten am Platz von bis zu 96 Prozent in Spitzenzeiten zunächst etwas anderes verheißt. Parken in zweiter Reihe, das ist tagsüber augenscheinlich die Regel. Und es ziehen stetig Anwohner zu.

Doch Norman Niehoffs Rechnung umfasst noch einen anderen Faktor: Die Quote des motorisierten Verkehrs ist laut seinen Erkenntnissen im Sinken begriffen. Sind derzeit innerhalb des Berliner S-Bahnrings noch 29 Prozent der Menschen mit Kraftfahrzeugen unterwegs, wird diese Quote mittelfristig auf 26 Prozent abfallen. Im Zielgebiet Olivaer Platz sogar noch deutlicher von 30 auf 25 Prozent.

"Die Nachfrage wird sich dem kleineren Angebot anpassen", erwartet Niehoff. Er empfiehlt, die Anbindung durch Busse zu verbessern und über die Parkgebühren steuernd einzugreifen. Die Sorge, keine Stellfläche mehr zu finden, hält der Planer für unbegründet: "Wer jetzt 200 Meter zum Auto geht, wird künftig 300 laufen müssen." Wie sie zu diesem Befund Position beziehen werden, wollen die Fraktionen der BVV intern bereden. Gerd Huwe von der CDU machte bereits klar, dass er von einem ganz anderen Trend ausgeht. "Es gibt im Gegenteil sogar eine leichte Zunahme von Pkw-Nutzung", beruft er sich auf andere Zahlen. Hingegen macht Ansgar Gusy von den Grünen auf Carsharing aufmerksam, das sich nach einem Schattendasein zum Erfolg mausert. Eine leidenschaftliche Debatte im Stadtentwicklungsausschuss dürfte also sicher sein.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 703× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.461× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.511× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.