BVV macht Druck beim Senat
Platz für alle auf der Kantstraße

Auf der Kantstraße sollten Autofahrer und Radler die Spuren tauschen. Wegen des Brandschutzes. Aber passiert ist nichts. Nun machen die Bezirksverordneten erneut Druck. Sie wollen eine dauerhafte Umgestaltung.

Der Pop-up-Radweg auf der Kantstraße soll wegen des Brandschutzes seinen Platz mit der Parkspur tauschen. So hatte es die Senatsverkehrsverwaltung nach jahrelangem Streit im Oktober 2024 angekündigt. Bis Jahresende sollte die Maßnahme, wie berichtet, umgesetzt sein. Doch es hagelte Proteste. Passiert ist wohl auch deshalb bisher nichts. Nun machen die Bezirksverordneten erneut Druck. Wie das Bezirksamt drängen sie auf eine dauerhafte Umgestaltung der Kantstraße und haben daher auf ihrer Dezember-Sitzung einen Lösungsvorschlag „für das Chaos auf der Kantstraße“ beschlossen. Der entsprechende Antrag kam von SPD, CDU und Grünen.

Was die drei Fraktionen vom Bezirksamt und die zuständige Senatsverwaltung verlangen, sind konkrete Fachplanungen, mit denen jetzt begonnen werden sollte, um das Provisorium des Pop-up-Radwegs zügig in eine „ordentliche Verkehrsplanung zu überführen“. Der Vorschlag: Umbau der Hauptverkehrsstraße inklusive des Mittelstreifens und zwar so, dass Gehweg, Radweg, Anlieferung und der BVG-Busverkehr den nötigen Platz finden. „Der Brandschutz der Bestandsgebäude entlang der Kantstraße muss dabei zwingend gewährleistet werden“, heißt es in den Antrag. „Wir erwarten vom Bezirksamt und der zuständigen Senatsverwaltung jetzt, dass die konkrete Umsetzung so schnell wie möglich beginnt und die parteipolitischen Konflikte zwischen CDU und Grünen, die die letzten Wochen geprägt haben, ad acta gelegt werden“, so SPD-Fraktionschef Alexander Sempf. Die nun mit breiter Mehrheit beschlossene Neugestaltung der Kantstraße ist seit Jahren überfällig, so Jürgen Murach, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Mit der Überführung des Provisoriums in eine ordentliche Radwege- und Verkehrsplanung hätte bereits 2020 nach dessen Einführung begonnen werden müssen. “Wir hoffen, dass nun Tempo gemacht wird.“

Das Bezirksamt hatte dem Platztausch auf der Kantstraße wegen des Brandschutzes zugestimmt. Stadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) sprach sich aber ebenfalls für eine dauerhafte Lösung aus.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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