Umstrittener Grünpfeil: Neue Abbiegeregeln für Radfahrer in der Diskussion
Der Grünpfeil wird 40. Ob er Vorteile bringt, ist aber von jeher umstritten. Nun wird diskutiert, ob er nur noch für Radfahrer gelten soll.
Über eine grüne Welle freut sich wohl jeder Auto- oder Fahrradfahrer. Einfach weiterfahren ohne ständiges Stop-and-Go. Den Verkehrsfluss verbessern soll auch der Grünpfeil. Dort, wo er neben einer Ampel angebracht ist, darf man rechts abbiegen, auch wenn diese auf Rot steht. Voraussetzung natürlich: Die Straße ist frei. Diese Erfindung der DDR feiert 2018 den 40. Geburtstag – aber sie ist bis heute umstritten.
Der Effekt verpufft Verkehrsforschern zufolge oft schon an der nächsten Ampel. Dort wird man von den Autos eingeholt, die statt dem Grünpfeil zu folgen, einfach auf Grün gewartet haben. Das haben Untersuchungen der Unfallforschung der Versicherer (UDV) ergeben. Deshalb und weil er dazu führen kann, dass Fußgänger und Radfahrer behindert werden, werten sie ihn als überflüssig.
Trotz der Kritik wird eine neue Variante diskutiert: ein Grünpfeil nur für Radfahrer. Das Bundesverkehrsministerium lässt wohl Praxistests durchführen. Dies befürwortet der ADFC vor allem, um Unfallzahlen bei Radfahrern zu senken. Sie sollen so schneller dem toten Winkel von Lkws oder Bussen entkommen. Der Chef der UDV, Siegfried Brockmann, ist skeptisch. „Die Praxis zeigt, dass schon jetzt nicht alle Radler beim Abbiegen an roten Ampeln anhalten. Ein Grünpfeil könnte dies verstärken“, warnt er. Und mal ehrlich, halten Sie beim Abbiegen mit dem Rad bei Rot immer an? Und macht ein Grünpfeil einen Unterschied?
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