Linke will jetzt eine Pop-up-Strecke
"Verkehrswende kann nicht warten"

Auf der Straße des 17. Juni werden die Parkplätze zu Radspuren und die Fahrbahnen reduziert.  | Foto: infraVelo GmbH
  • Auf der Straße des 17. Juni werden die Parkplätze zu Radspuren und die Fahrbahnen reduziert.
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Der Senat hat die „Ost-West-Radroute“ jetzt für machbar erklärt. Rund 38 Kilometer lang führt die Radschnellverbindung auch durch Charlottenburg. Vor 2030 soll sie allerdings nicht fertig sein. Deshalb fordert die Linksfraktion, die Strecke durch den Bezirk als Pop-up-Radweg zu realisieren.

Der geplante Schnellradweg führt von Hönow durch Berlins historische Mitte bis nach Spandau. Auf 38,3 Kilometern fahren Radfahrer so künftig durch sechs Bezirke: Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau. Im Einzelnen besteht der Radschnellweg aus der 23 Kilometer langen „West-Route“, die in Spandau beginnt und am S-Bahnhof Tiergarten endet. Unterwegs verläuft die Strecke entlang der Heerstraße und den U-Bahnhöfen Theodor-Heuss-Platz, Kaiserdamm, Bismarckstraße und Ernst-Reuter-Platz, über die Straße des 17. Juni bis zum S-Bahnhof Tiergarten. Zwischen Tiergarten und dem Brandenburger Tor müssen für den Radweg die Autospuren von sechs auf vier reduziert werden und sämtliche Parkplätze weichen. Auch auf der Heerstraße soll die Zahl der Fahrspuren streckenweise verringert werden. Die Ost-Route wiederum ist 15 Kilometer lang und verlängert die „West-Route“ bis nach Mitte.

Fertigstellung frühestens 2030

Geplant ist, mit dem Bau des Radschnellwegs 2026 zu beginnen. Einzelne Abschnitte sollen vorher schon eröffnet werden. Die komplette Route aber soll erst in acht Jahren, also 2030, fertig sein. Wegen der komplexen Arbeits- und Abstimmungsprozesse – auch mit den Bezirken. Der Linksfraktion in der BVV dauert das zu lange. Sie hat darum beantragt, den Abschnitt durch den Bezirk als Pop-up-Radweg umzusetzen. „Baubeginn 2026, Fertigstellung voraussichtlich 2030. Das klingt nach einem schlechten Scherz für alle Pendler und Pendlerinnen, die mit dem Rad durch die Stadt unterwegs sind“, sagt Ko-Fraktionschefin Frederike-Sophie Gronde-Brunner. „So lange kann die Verkehrswende unmöglich warten. Die Infrastruktur für Radfahrer muss jetzt ausgebaut werden.“

Radweg statt Fahrspur auf dem Kaiserdamm und der Bismarckstraße

Daher fordert die Fraktion das Bezirksamt auf, sich für die schnelle Ausweisung eines Pop-up-Radwegs entlang der mehrspurigen Heerstraße, des Kaiserdamms und der Bismarckstraße einzusetzen. „Besonders auf der Bismarckstraße mit fünf Autospuren ist hierfür genügend Platz vorhanden“, so Gronde-Brunner. Bis zur Fertigstellung der Radschnellverbindung sei so "kostengünstig und mit einfachen Mitteln" ein Anfang für sicheres und klimaschonendes Pendeln gemacht. Über den Antrag wird jetzt erst einmal der Verkehrsausschuss beraten. Dorthin hatten ihn die Bezirksverordneten auf ihrer April-Sitzung überwiesen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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