Zu eng auf Berlins Straßen: Immer mehr Radler – Aggression im Straßenverkehr wächst

Berlin. Autos, Radfahrer, Fußgänger: Der Platz auf Berlins Straßen ist knapp und umkämpft. Helfen soll das neue Mobilitätsgesetz, doch das ist umstritten.

Mittlerweile typisch für Berlin: Wenn an einer Kreuzung die Ampel rot ist, stauen sich neben den Autos Radfahrer – nebeneinander und hintereinander. Schaltet die Ampel auf Grün um und alle wollen los, kommt es nicht selten zu Rangeleien, Radfahrer drängeln um die Pole-Position und Autofahrer sind genervt, weil sie beim Abbiegen warten müssen. Da wird auch mal eine Beleidigung rausgebrüllt oder es kommt zu handfesten Streitigkeiten.

Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer, erkennt eine zunehmend aggressive Stimmung zwischen den Verkehrsteilnehmern. Genauso wie Kerstin Stark vom Team des Volksentscheids Fahrrad. Das Grundproblem: Es ist einfach zu eng für alle. Dem wollen sowohl das neue Mobilitätsgesetz des Senats als auch der Gesetzesentwurf der Volksentscheidsinitiative Herr werden mit neuen und breiteren Radwegen und Fahrradschnellstraßen.

Für Kerstin Stark ist das „der erste wichtige Schritt“, um auch das Gewaltpotenzial zu senken. Unfallforscher Brockmann glaubt dagegen, dass mit dem Gesetz noch mehr Berliner zum Radfahren ermuntert werden sollen – zumindest, wenn nur das umgesetzt wird, was geplant ist. „Breitere Radwege an einzelnen Stellen schaffen dort, wo kein Ausbau stattfindet, Gefahrenzonen“, sagt er und weist darauf hin, dass der Radverkehr nur in dem Tempo gefördert werden dürfe, wie auch die Infrastruktur ausgebaut werden könne.

Es muss also auch genügend Geld investiert werden, was bisher nicht geschehe. Nimmt der Radverkehr weiter zu, werden die Unfallzahlen aus Brockmanns Sicht künftig steigen und auch die Aggression im Straßenverkehr. jtw

Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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