Beliebte kleine Münzen: Viele Deutsche wollen Ein- und Zwei-Cent-Geldstücke behalten
Berlin. Italien schafft zum 1. Januar 2018 die Ein- und Zwei-Cent-Münzen ab. In Deutschland ist dies allerdings kein Thema. Die Befürchtung: steigende Preise.
1,99 Euro oder 2,98 Euro – solche Preise würde es nicht mehr geben, wenn die Ein- und Zwei-Cent-Münzen aus unseren Geldbörsen und den Ladenkassen verschwinden. Bei einer Umstellung müsste auf- oder abgerundet werden. Genau dies könnte die Preise ansteigen lassen, sind Befürchtungen, die dazu führen, dass die Abschaffung des Kleingelds in Deutschland zwar immer wieder diskutiert, aber bisher nicht umgesetzt wird. Anders in anderen Ländern wie Irland, Finnland und bald auch Italien.
Zwar ändert sich auch hierzulande das Zahlungsverhalten und immer mehr Deutsche nutzen bargeldlose Verfahren. Doch noch haben Münzen und Scheine nicht ausgedient. Ein- und Zwei-Cent-Münzen werden jedoch am wenigsten genutzt. Das verursacht Kosten, denn sie sind die Münzen, die nach Angaben der Europäischen Zentralbank am häufigsten hergestellt werden – gerade weil sie so oft in Sparschweinen liegen oder verloren gehen. Kritikern zufolge verstopfen sie nur die Geldbörsen und machen die Bezahlvorgänge unnötig kompliziert.
Dennoch ergab eine Umfrage der Bundesbank, dass nicht einmal 20 Prozent der Deutschen dafür wären, die Ein- und Zwei-Cent-Münzen abzuschaffen. Nach Angaben des Handelsverbands Berlin-Brandenburg folgen die Händler bei dem Thema den Kundenwünschen. Der Wettbewerb sei so stark, dass sie deshalb auch nicht die Preise anheben würden. Aus Sicht des Hauptgeschäftsführers Nils Busch-Petersen wäre zwar der Bezahlvorgang vereinfacht. „Aber die Deutschen sind so preisaffin und lieben Preise wie 0,99 Euro, dass keiner auf die kleinen Münzen verzichten will“, erklärt er. jtw
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