Geschlossen, aber die Kosten bleiben
Deutsche Zoos bitten den Bund um Hilfe
Der Verband der Zoologischen Gärten hat sich mit der dringlichen Bitte um ein Soforthilfe-Programm in Höhe von 100 Millionen Euro an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Die Einrichtungen erleiden wegen der Corona-Krise erhebliche finanzielle Einbußen. Darunter natürlich auch Zoo, Tierpark und Aquarium Berlin.
Im Schreiben, das auch an Finanzminister Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, die Ministerpräsidenten der Bundesländer sowie den Präsidenten des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung, ging, macht Jörg Junhold, Präsident des Verbandes und Zoodirektor in Leipzig, auf die wirtschaftlich angespannte Lage für Zoos aufmerksam, nachdem sie wegen der Pandemie für Besucher geschlossen wurden: „Anders als andere Einrichtungen können wir unseren Betrieb nicht einfach runterfahren – unsere Tiere müssen ja weiterhin gefüttert und gepflegt werden. Momentan arbeiten wir ohne Einnahmen bei gleichbleibend hohen Ausgaben.“ Wie gravierend die Lage ist, lasse sich daran erkennen, dass ein einzelner großer Zoo aktuell einen wöchentlichen Umsatzverlust von etwa einer halben Millionen Euro zu verkraften habe. Insgesamt 56 deutsche Zoos sind im Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) organisiert.
Auch Zoo, Tierpark und Aquarium Berlin sind aktuell von enormen finanziellen Einbußen betroffen. Umso mehr freut man sich dort über die ersten Unterstützungen aus der Bevölkerung. So erreichten schon wenige Tage nach der Schließung erste Anfragen nach Unterstützungsmöglichkeiten die Einrichtungen. „Wir sind überwältigt von der bisherigen Hilfsbereitschaft und den ersten Unterstützungen der Berliner. Die aktuelle Situation ohne jegliche Einnahmen stellt uns wirklich vor enorme Herausforderungen“, so Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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