Erfolgreiche Aufklärung: „Schmuggelkippen“-Kampagne sorgte für Diskussionen
Die „Schmuggelkippe“ war in aller Munde – im übertragenen Sinne. „Unsere Kampagne hat für Gesprächsstoff gesorgt und die Problematik des illegalen Zigarettenhandels stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt“, sagte Hermann Teckenburg, der Ehrenvorsitzende des Bundesverband der Lotto-Toto-Verkaufsstellen in Deutschland e.V. (BLD) bei der abschließenden Pressekonferenz in Berlin.
Gemeinsam hatten der BLD, das Forum Vernetzte Sicherheit (FVS), die Interessengemeinschaft Tabakwirtschaft e.V. und die Philip Morris GmbH eine konzertierte Aufklärungskampagne gegen den Zigaretten-Schwarzmarkt in Berlin gestartet. Dabei erregte die Kampagne mit Bildplakaten, die von August bis November in Berlin zu sehen waren, großes Aufsehen: Porträts freundlich lächelnder Passanten waren mit unerwartet drastischen Zitaten versehen, wie etwa „Logisch rauche ich für Terrorcamps“ und „Natürlich rauche ich Rattenkot“.
Florian Müller von Philip Morris erklärte: „Wir wollten bewusst polarisieren. Auf kontroverse Reaktionen waren wir vorbereitet und haben sachlich auf Kritik reagiert.“ So wurden Verbraucher beispielsweise in Tabakgeschäften per Flyer auf die Website hingewiesen, die den Hintergrund der Aktion „Schmuggelkippe“ erklärte. Begleitet wurde sie zudem durch Social Media-Maßnahmen wie einen Twitterkanal, der einige Resonanz verzeichnete.
„Damit haben wir das Ziel dieser Aktion erreicht. Erste interne Untersuchungen zeigen, dass während des Kampagnenzeitraums der Anteil von nicht in Deutschland versteuerten Zigaretten um einen signifikanten zweistelligen Prozentsatz zurückging“, so Müller: „Diese Ergebnisse werden wir nun weiter auswerten.“ Fakt ist, dass allein 2014 in Deutschland rund acht Milliarden Zigaretten illegal im Umlauf waren – das sind zehn Prozent des Gesamtmarkts. Dadurch gingen dem deutschen Fiskus 1,5 Milliarden Euro verloren. Die möglichen gesundheitlichen Folgen für Konsumenten sind ebenfalls gravierend. „Illegaler Zigarettenhandel kennt keinen Jugendschutz und schert sich nicht um Produktqualität“, fasste Teckenburg zusammen.
„Die gesamte Problematik wird uns auch 2016 beschäftigen“, sagte Müller, „und wir möchten die Öffentlichkeit weiterhin zum Nachdenken darüber anregen.“ Mehr Unterstützung in der Sache erhoffen sich die Initiatoren überdies von den Verfolgungsbehörden und der Politik.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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