Händler am Savignyplatz haben Ärger mit der Deutschen Bahn
Vermieter der insgesamt acht Bögen ist die DB Station & Service AG, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn. Üblicherweise werde - so die Händler - alle fünf Jahre über einen Mietvertrag mit ihnen verhandelt.
Für den Februar kündigten sich nun Mitarbeiter unter anderem bei Esther Thomas an, die eine Boutique am Else-Ury-Bogen betreibt. Ihr Mietvertrag läuft noch bis zum 30. August. Zu ihrer großen Überraschung erschienen die Mitarbeiter der DB Station & Service AG gleich mit einer Person, die den Laden übernehmen soll. Das Entsetzen bei Esther Thomas war riesengroß: "Das Ganze war etwas peinlich", erläutert die 48-Jährige. "Denn dieser Mann wusste nicht, dass ich nicht wusste, dass ich aus meinem Laden raus muss." Zwar habe die Boutique-Betreiberin noch das Angebot bekommen, in einen Bogen am anderen Ende der Passage zu ziehen. Die Lage biete aber keinen angemessenen Ersatz für ihren Laden, den sie schon seit acht Jahren führt. Die Hoffnung auf eine Einigung hat Esther Thomas aufgegeben und sich ein neues Geschäft gesucht.
Aber damit nicht genug: Als Bedingung für eine weitere Vermietung habe die Bahn-Tochter Esther Thomas und weiteren Ladenbesitzern, die anonym bleiben möchten, vorgeschlagen, bei Vertragsabschluss eine Summe von rund 24 000 Euro zu zahlen. "Mit dem Geld soll von Savignyplatz bis Bleibtreustraße die Fassade des Bahnhofs saniert werden", glaubt Esther Thomas.
Die Latte ist doch bewusst so hoch gelegt, dass garantiert niemand darüber springen kann", sagt ein anderer Händler.
Ein von Nachbarn eingeholtes alternatives Angebot für die Sanierung der Fassade hat Kosten pro Händler von rund 12 000 Euro ergeben. Aber die DB Station & Service AG habe verlauten lassen, selbst eine Sanierung zu beauftragen. Zu einer weiteren Stellungnahme war die Deutschen Bahn nicht bereit.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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