Karstadt gerettet
Kaufhaus in der Wilmersdorfer Straße für drei Jahre gesichert

Vier Karstadt-Standorte bleiben erhalten, darunter die Filiale in der Wilmersdorfer Straße. | Foto: Ulrike Martin
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Aufatmen bei Kunden und Mitarbeitern: Die Karstadt-Filiale in der Wilmersdorfer Straße bleibt erhalten, wenn auch vorerst nur für drei Jahre. Vor wenigen Tagen verkündete der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) die gute Nachricht.

Ebenfalls offen bleiben die Standorte in der Müllerstraße und am Tempelhofer Damm. Der Erhalt der Filiale im Ring-Center stand bereits einige Wochen zuvor fest. In einer Absichtserklärung, einem sogenannten Letter of Intent, habe man sich mit der Eigentümerin, der österreichischen Signa-Gruppe, auf Mietlaufzeiten zwischen drei und zehn Jahren geeinigt, so Müller. Entsprechend der geltenden Tarifverträge seien betriebsbedingte Kündigungen für die jeweilige Betriebsdauer ausgeschlossen. Zudem wolle Signa zur Standortsicherung rund 45 Millionen Euro in die vier Filialen investieren, um sie zu modernisieren und weiterzuentwickeln.

Auch die Vermieter der Häuser hätten umfangreiche Zugeständnisse angekündigt. „Damit gehen wir einen Weg, der die durch Corona verschärfte kritische Situation im Einzelhandel berücksichtigt, den Beschäftigten eine Zukunft gibt und die städtischen Einkaufszentren erhalten wird“, sagte Müller weiter.

Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD) zeigt sich glücklich darüber, dass die Schließung abgewendet werden konnte. „Wir haben zusammen mit den Angestellten gebangt und gemeinsam für das traditionsreiche Kaufhaus gekämpft.“ Jetzt gelte es, den Standort zu modernisieren und den stationären gegenüber dem Online-Handel zukunftsfest zu machen. Sein Appell geht aber auch an die Kunden: „Nutzen Sie Ihre regionalen Einkaufsangebote, damit sie uns erhalten bleiben.“ Für die Gewerkschaft Verdi ist der Erhalt der vier Standorte ein gutes Signal. „Wir freuen uns, dass es dem Senat buchstäblich in letzter Minute gelungen ist, eine entsprechende Vereinbarung zu treffen“, sagt Frank Wolf, Verdi-Landesbezirksleiter. Die Proteste hätten sich gelohnt.

Mit dem Erhalt der vier Häuser seien rund 500 Arbeitsplätze zunächst gesichert. Jetzt gelte es, die geretteten Standorte durch gute Konzepte langfristig zu sichern. Wolf hofft zudem, dass die angekündigten Gespräche über die Karstadt-Sports-Filiale im Kranzler-Eck die dort angekündigte Schließung doch noch abwenden können.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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