Wochenmärkte bleiben geöffnet
Ordnungsamt musste nur etwas nachjustieren
Was die Franzosen gerade erst erkannt haben, ist dem Bezirk längst klar: die Bedeutung der Wochenmärkte für die Menschen in Zeiten einer Krise. Deshalb bleiben sie trotz Corona-Pandemie geöffnet. Nur etwas nachjustieren musste das Ordnungsamt.
Zum Beispiel auf dem Wochenmarkt auf dem Karl-August-Platz in Charlottenburg. Dort war es bezüglich Mindestabstand an einem Sonnabend vor drei Wochen nicht so gut gelaufen. Eine Woche später besuchte Bürgermeister Reinhard Naumann das Markttreiben rund um die Trinitatiskirche und zeigte sich hoch zufrieden mit den Änderungen: "Ein großes Kompliment an unser Ordnungsamt, das unter Leitung meines Kollegen Arne Herz in der vergangenen Woche die richtigen Konsequenzen gezogen hat und mit klar erkennbaren Ein- und Ausgängen – unterstützt vom externen Wachschutz – einen geordneten Verlauf gewährleistet hat", postete der SPD-Rathauschef auf Facebook. Gespräche mit einigen Markthändlern hätten seinen positiven Eindruck an diesem Tag untermauert. "Somit ist klar, dass mit entsprechender Steuerung, gegenseitiger Rücksichtnahme und gebotener Disziplin bei Einhaltung der Abstandsregeln unsere Wochenmärkte auch künftig ihren Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung in diesen so schwierigen Zeiten leisten können", so Naumann. So könne der Kunde mit seinen Einkäufen zum Erhalt von Arbeitsplätzen im nicht immer einfachen Geschäft eines Marktstandes beitragen.
"Wichtiger Beitrag zur Grundversorgung"
In einer Pressemitteilung begrüßte auch die Grünen-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf die Maßnahmen des Bezirksamts, die Marktfläche zu vergrößern und den Zugang besser zu steuern. Für viele Menschen sei gerade jetzt das Einkaufen ihrer Lebensmittel bei frischer Luft unter freiem Himmel eine Alternative zur Kassenschlange im Discounter, schrieb die Fraktionsvorsitzende Dagmar Kempf. "Die Händler leisten einen wichtigen Beitrag zur Grundversorgung der Menschen im Bezirk. Wir bedanken uns ausdrücklich bei allen, die in Krisenzeiten die Wochenmärkte im Bezirk am Laufen halten", erklärte die wirtschaftspolitische Sprecherin weiter. Das Bezirksamt müsse allerdings auch prüfen, wie sich die Situation auf den Märkten noch verbessern lässt. "Wo durch die Abstandsregeln weniger Standplätze zur Verfügung stehen, müssen wir überlegen, wie wir den Anbietern entgegenkommen können – etwa durch eine zusätzliche Erweiterung der Marktflächen in die umliegenden Straßen oder durch die Einrichtung zusätzlicher Markttage." Und Co-Fraktionschef Christoph Wapler lobte: „Das Verhalten der Kunden zeigt, wie verantwortungsvoll die Menschen auf die Krise reagieren.“
Obwohl dem wohl so ist, trat Reinhard Naumann auf die Euphoriebremse: "Trotz der Sonne, die uns allen gut tut, gilt mit der Ausnahme notwendiger Einkäufe zwingend weiterhin: Zuhause bleiben."
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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