Stromnetz Berlin feiert Richtfest für neuen Netzknoten
An der Quedlinburger Straße 43 wird emsig am neuen "110 kV-Netzknoten Charlottenburg" gearbeitet. Jetzt wurde Richtfest gefeiert, ab 2020 wird Deutschlands größte Schaltanlage die Garantie auf eine störungsfreie Stromversorgung in mehren Bezirken erhöhen.
Für Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Netzbetreibers Stromnetz Berlin, war der 7. Juni deshalb ein besonderer Tag. Während des Richtfestes erklärte er allen an dem Anfang 2017 begonnenem Bau Beteiligten, Arbeitern und Entscheidungsträgern: „An diesem Netzknoten werden die besonderen Herausforderungen an eine moderne Stromversorgung in einer wachsenden Metropole deutlich. Digitalisierung, Automatisierung und Flexibilisierung werden hier Einzug halten. Einerseits, um zeitnah auf steigende und wechselnde Bedürfnisse in der Energieversorgung Berlins reagieren zu können, und andererseits, um den Wünschen unserer Kunden zu entsprechen."
Das Funktionsgebäude wird mit modernster Steuerungstechnik vollgestopft und wird nach Angaben von Stromnetz ein besonders wichtiger Bestandteil des Berliner Verteilnetzes. 36 Millionen Euro investiert der Netzbetreiber in den Bau. Die Anlage besteht aus 31 Schaltfeldern, die über zwei Etagen angeordnet werden. Ist er fertig, wird der Netzknoten Energie an zehn Umspannwerke und vier 110-kV-Kundenanlagen verteilen und damit rund 320 000 Gewerbe- und Haushaltskunden in Charlottenburg, Moabit, Wilmersdorf, Reinickendorf und Wedding versorgen.
Auch für die Einspeisung von Strommengen aus den nahegelegenen Heizkraftwerken Charlottenburg und Moabit spielt der neue Netzknoten dann eine wichtige Rolle. Er soll zur Verringerung des Risikos von Stromausfällen beitragen und sehr kurze Wiederversorgungszeiten im Störungsfall ermöglichen, da er in die zentrale Steuerung des Berliner Stromnetzes integriert wird.
Über das Netz der Stromnetz Berlin GmbH werden rund 2,3 Millionen Haushalte und Gewerbetreibende mit Strom versorgt. Der Netzbetreiber stellt Kunden den Anschluss und Anbietern den Netzzugang zur Verfügung. Jährlich fließen rund 14 Milliarden Kilowattstunden durch das Berliner Netz. Charlottenburg ist ein Energiestandort mit Tradition. Schon seit den 50er-Jahren betreibt das Unternehmen hier – ein Haus weiter – einen von insgesamt 17 Netzknoten der Stadt. Dieser ist jedoch in die Jahre gekommen und hat seine Leistungskapazität ausgeschöpft. Nach Fertigstellung des Neubaus werden alle Kabel an den neuen Netzknoten angeschlossen und die alte Anlage zurückgebaut.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.