Teures Geldabheben: Banken könnten in Zukunft neue Gebühren einführen

Berlin. Die Niedrigzinsen haben Folgen. Nach Ansicht von Experten wird das Geldabheben am Bankautomat künftig nicht mehr kostenlos sein.

Wenn man Bargeld benötigt und kein Automat der eigenen Hausbank in der Nähe ist, zahlt man ordentlich drauf. Das Geldabheben an Automaten fremder Banken – ob Sparkasse, Volksbank oder Privatbank – kostet Gebühren. Das ist ärgerlich, doch Gebühren könnten in Zukunft Standard auch bei der eigenen Hausbank werden.

Einem Bericht der Morgenpost zufolge ist Dirk Schiereck, Professor für Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt, davon überzeugt, dass es in zwei Jahren schon so weit sein wird, dass einige Banken für die Barabhebung am Geldautomaten Gebühren nehmen. Und auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Michael Kemmer, rechnet damit, dass aufgrund des anhaltenden Zinstiefs in der Euro-Region mit Gebührenerhöhungen für die Kunden auf breiter Front zu rechnen sei.

Bislang wurden die Kosten, die durch die Geldautomaten anfallen wie Miete, Wartung, Reinigung und Versicherung durch Zinseinnahmen quersubventioniert. Doch wenn es keine Zinsen gibt, müssen die anfallenden Kosten irgendwie anders finanziert werden. So sollen künftig die Bankkunden selbst dafür bezahlen.

Ob es wirklich dazu kommt und wann es soweit sein könnte, hängt von den Banken selbst ab. So teilt auch der Bundesverband der Deutschen Volksbanken auf Anfrage mit: „In unserer dezentralen Bankengruppe entscheidet jede Bank selbst über ihre Produkte und Konditionen.“ Die Berliner Verbraucherzentrale findet die Gebührenerhöhungen nicht gut. „Rechtlich sind sie aber erlaubt“, sagt Sprecherin Dorothea Kesberger. Sie rät dazu, eventuelle Gebühren genau zu vergleichen und gegebenenfalls auch die Bank zu wechseln. jtw

Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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