Bristol-Grundstückseigentümerin ist insolvent
Traditionshotel am Ku'damm mit ungewisser Zukunft
Eine Institution des Berliner Hotelgewerbes ist in seiner Existenz bedroht. Die Grundstückseigentümerin des Traditionshotels Bristol befindet sich im Insolvenzverfahren. Das teilte die zuständige Rechtsanwaltskanzlei mit.
Demnach hat das Amtsgericht am 1. Oktober das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Verwaltungsgesellschaft Hotel Bristol Berlin mbH eröffnet. Rechtsanwalt Volker Römermann wurde zum Insolvenzverwalter bestellt. Das Verfahren hat weder Einfluss auf den laufenden Hotelbetrieb noch auf den Betrieb des Café Reinhard’s am Kurfürstendamm.
Insolvenzverwalter Römermann hat direkt nach Anordnung der vorläufigen Verwaltung am 29. August 2018 begonnen, Gespräche mit Banken, Gläubigern und potenziellen Investoren zu führen, um die Zukunft der Verwaltungsgesellschaft Hotel Bristol Berlin zu sichern. „Dem bisherigen Verlauf nach sehe ich sehr gute Erfolgsaussichten. Schließlich hat die Gesellschaft die Sanierung aktiv gesucht, als die Zahlungsunfähigkeit drohte, nachdem die Laufzeit eines Bankdarlehen nicht verlängert wurde. Es gibt ein großes Interesse von Investoren und der Bieterprozess geht gut voran“, erklärte er. „Glücklicherweise obliegt der Hotelbetrieb zwei unabhängigen Gesellschaften, so dass der Betrieb wie gewohnt weiterläuft.“ Birgitt Ullerich, Geschäftsführerin einer der beiden Betriebsgesellschaften, ergänzte: „Ja, der Geschäftsbetrieb im Hotel Bristol ist davon gänzlich unbeeinträchtigt und die Auslastung unserer über 300 Zimmer ist mehr als gut. Neben unseren zahlreichen Stammgästen beherbergen wir auch viele neue internationale Kunden. Damit sind wir Teil des Aufwinds, den die City West in letzter Zeit erlebt.“
Das 1952 eröffnete Hotel Bristol am Kurfürstendamm war sowohl das erste Hotel der Kempinski-Gruppe als auch das erste Fünf-Sterne-Hotel in Berlin. Es gilt als „Grande Dame“ der Berliner Hotellerie und erfüllt auch heute höchste Standards. Das Traditionshotel ist bei Prominenten heute ebenso beliebt wie zur Zeit seiner Eröffnung und konnte schon Gäste von John F. Kennedy und Herbert von Karajan über Roger Moore, Sophia Loren und die Chicago Bulls beherbergen.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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