Verein dare und Zweirad Stadler starten Spendenprojekt

Josef Zimmerer und Christian Coenen wollen in vier Jahren rund 6500 Berliner Heimkinder mit intakten Rädern versorgen. 100 Räder machen nun den Anfang. | Foto: mv
  • Josef Zimmerer und Christian Coenen wollen in vier Jahren rund 6500 Berliner Heimkinder mit intakten Rädern versorgen. 100 Räder machen nun den Anfang.
  • Foto: mv
  • hochgeladen von Michael Vogt

Berlin. Diese Kooperation begann bereits vor Jahren mit einem gemeinsamen Fahrradaktionstag und wurde nun zu einer Idee, die zunehmend an Gestalt und Größe gewinnt.

Christian Coenen vom Verein dare.eV - "Alle Kinder sind wichtig" und Josef Zimmerer, Chef der Niederlassung von Zweirad Stadler in Charlottenburg, haben unter dem Motto "Lukas braucht einen Lenker - 100 Fahrräder für 100 Heimkinder" ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das Mobilität und Selbstbestimmung von traumatisierten Berliner Heimkindern fördern soll.

Mit Unterstützung von Zweirad Stadler, der Erwin Fey Stiftung, der Ritz Carlton Gruppe, dem Lions Club und der Allianz Kinderhilfe sollen zunächst 100 Fahrräder durch private Spenden und ehrenamtliche Arbeit repariert oder neu beschafft werden. "Zunächst geht es um die Reparatur defekter Räder, dann um Spenden gebrauchter Räder oder Teile und erst zuletzt um die Neubeschaffung", erklärt Christian Coenen. Sein Anstoß für diese Aktion ist klar: "Jedes zweite Heimkind hat heute kein Rad - und für alle, die eins besitzen, ist Verkehrssicherheit keine Selbstverständlichkeit." Hilfe zur Selbsthilfe ist deshalb angesagt. Stadler-Radexperte Josef Zimmerer sieht das ähnlich: "Uns geht es vor allem darum, Schritt für Schritt die Wertschätzung fürs eigene Rad bei den Kindern in den Fokus zu rücken."

So wurden zunächst von einem mobilen Team von Stadler in vielen Berliner Heimen Bestandsaufnahmen der vorhandenen Räder gemacht und die defekten Räder eingesammelt. Zur Zeit stehen in der Charlottenburger Niederlassung bereits knapp 90 Räder, die aufgebaut oder repariert werden. Das Besondere dabei: Die Kinder werden eingebunden, zum Beispiel durch Reparatur-Workshops, die von Stadler-Profis geleitet werden. "Somit setzt das Projekt nicht einfach auf Spenden zum Neukauf, sondern die Kinder selbst. Sie bekommen nicht ein neues Rad vorgesetzt, sondern die Fähigkeit, ihr instand gesetztes Rad im Notfall selbst wieder zu reparieren", sagt Christian Coenen. Für mögliche Spender hat dieses Prinzip etwas sehr Konkretes - sie wissen genau, wohin ihre Spende geht und erleben, wie die Kindern zudem Nützliches über ihr Rad lernen und auch Verkehrserziehungskurse bekommen. "Wir wollen damit Mobilität fördern und für die Kids eine Normalität rund ums Rad schaffen", erklärt Christian Coenen und ergänzt: "Dazu kann jeder etwas ganz Konkretes beitragen." Denn nicht nur gebrauchte Räder oder Geld, sondern eben auch einzelne Ersatzteile können gespendet und die Helfer so quasi zu Fahrradpaten für die Kids werden. Die anvisierten 100 Räder sind dabei erst der Anfang. Geplant ist, binnen vier Jahren alle 6500 Berliner Heimkinder mit intakten Rädern auszustatten.

Christian Coenen und Josef Zimmerer informieren am 14. und 19. November ab 10 Uhr bei Zweirad Stadler in der Königin-Elisabeth-Straße 9-23 in Charlottenburg Interessierte über das Projekt. Wer dabei mithelfen und sich an dem Spendenprojekt beteiligen möchte, kann das auf der Seite www.kinderhilfe-dare.de.
Michael Vogt / mv
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.641× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.983× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.610× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.519× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.