Kaum einen Charakterzug haben die deutschen Romantiker höher geschätzt als den Witz. Für die Romantiker umfasste der Witz viel mehr als bloßen Humor. Er bezeichnete vielmehr eine gewisse geistige Schärfe, Durchblick und Tiefsinnigkeit, die sowohl ästhetisch als auch sozial-politisch wirkungsvoll eingesetzt werden können. In der Malerei des jungen Berliner Künstlers, Aaron Rahe (1986 in Georgsmarienhütte am Teutoburger Wald geboren) lebt der romantische Witz im 21. Jahrhundert weiter.
Auf den ersten Blick wirken Rahes Bilder spontan, poppig oder graffitiartig, beinahe unbeholfen. Dadurch wird der Betrachter entwaffnet, und die oft bissigen Aussagen, sowohl herbe wie auch leichtherzige Botschaften, die hinter den Bildern stehen, schlagen durch.
In der Tat verweisen die Malereien vor allem kompositorisch auf künstlerisches Kalkül, das den Betrachter durch ein Labyrinth kritischer Gedanken und messerscharfer Beobachtungen führt. Die Bilder zeigen mit plumper Raffinesse ein junges deutsches Lebensgefühl zwischen Selbstzerstörung, Großmannssucht, Angstlähmung und hyperaktiver Internetmemetik. Sie sind die reflektierten Untersuchungen eines besessenen Künstlers, der die Geschichte der Malerei mit der politischen Gegenwart kurzschließt und dabei zu delikaten Werken kommt.
Die Ausstellung findet zur Unterstützung des ParkHaus Lietzensee e.V. statt. Durch Spendenaktionen und bürgerliches Engagement fördert der Verein die Sanierung des historischen, denkmalgeschützten Parkwächterhauses im Lietzenseepark. (Vgl. http://www.parkhaus-lietzensee.de/)
Im Rahmen der Sanierung des Hauses beschränkt sich die Besucheranzahl auf je 10 Personen. Wir bitten um Verständnis bei möglichen Wartezeiten zur Besichtigung der Ausstellung.
Dauer der Ausstellung: 19. Januar – 6. Februar 2018
Öffnungszeiten:
Samstag / Sonntag 14:00 – 18:00 Uhr Montag / Dienstag / Freitag 16:00 – 18:00 Uhr und nach Vereinbarung
Autor:Emerson Pop Up aus Charlottenburg |
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