Am 5. Februar ist der Mauerfall achtundzwanzig Jahre, zwei Monate und siebenundzwanzig Tage her. Genauso lange stand die Grenze und trennte von 1961 bis 1989 Ost und West sowie Europa und die Welt.
Die Stiftung Berliner Mauer eröffnet an diesem sogenannten Zirkeltag die Fotoausstellung „28 | 28. Achtundzwanzig Jahre Berlin mit und ohne Mauer“ im Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer.
Von dem Mauerwahnsinn mit mindestens 140 Toten zwischen 1961 und 1989 ist kaum noch etwas zu sehen. Die rekonstruierten Abschnitte in der Mauergedenkstätte Bernauer Straße, durch die Touristen aus aller Welt schlendern, lassen den Schrecken der knapp drei Mauerjahrzehnte höchstens noch erahnen. Was für viele Menschen bittere Realität war, hat eine ganze Generation gar nicht mehr erlebt.
Im Besucherzentrum der Mauergedenkstätte in der Bernauer Straße 119 wird am 5. Februar um 17 Uhr die Ausstellung „28 | 28. Achtundzwanzig Jahre Berlin mit und ohne Mauer“ mit einer Podiumsdiskussion eröffnet. Mauerstiftungsdirektor Axel Klausmeier diskutiert mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD), dem Publizisten Jens Bisky, dem früheren CDU-Politiker Friedbert Pflüger und der Schriftstellerin Julia Schoch, was die Mauer und ihre Geschichte heute für uns bedeutet. Die meisten Zeugnisse des Kalten Krieges sind verschwunden, vieles aber noch da. Was aber ist aus der viel besprochenen Mauer in den Köpfen geworden?, ist laut Einladung eine Frage, der die Diskutanten an diesem Abend nachgehen.
Der Eintritt zur Podiumsdiskussion ist frei, um Anmeldung unter E-Mail: presse@stiftung-berliner-mauer.de wird gebeten. Das Podiumsgespräch wird aufgezeichnet und voraussichtlich am 11. Februar um 11.05 Uhr (Wiederholung um 20.05 Uhr) von Inforadio (93,1 MHz) ausgestrahlt.
In der Sonderausstellung werden überwiegend bislang unveröffentlichten Fotos aus je 28 Jahren Berlin mit und ohne Mauer gezeigt: Jeweils ein Bild steht dabei für ein Jahr zwischen 1961 und 2018. Bei den 58 Fotografien handelt es sich zumeist um private, bislang unveröffentlichte Bilder aus dem Sammlungsbestand der Stiftung. Die Aufnahmen zeigen ungekannte Perspektiven deutsch-deutscher Identität im Schatten der Mauer. Nicht die politische Ereignisgeschichte steht dabei im Mittelpunkt, sondern weitgehend unbekannte Blickwinkel und ungewöhnliche Details. Die Bilder zeichnen nach, wie sich die Mauer über die Jahre entwickelte und führen die Veränderungen der Stadt entlang des ehemaligen Grenzstreifens vor Augen, heißt es in der Beschreibung des Ausstellung. Im Fokus stehen unterschiedliche Orte und Menschen in der Stadt – mitten im Zentrum, aber auch am Stadtrand. Die Fotografien zeigen das alltägliche Leben mit der Teilung in Ost- und West-Berlin.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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