Kreuzberg. Noch bis zum 26. Juni sind die Preisträger des diesjährigen World Press Photo-Wettbewerbs in einer Ausstellung im Willy-Brandt-Haus, Stresemannstraße 28, zu sehen.
Gezeigt werden 41 Aufnahmen aus acht Kategorien, die aus einer Auswahl von mehr als 82 000 Pressebildern des vergangenen Jahres von einer Jury als Bestplatzierte ausgewählt wurden.
Darunter befindet sich natürlich auch das World Press Photo 2015. Es stammt von dem Australier Warren Richardson und zeigt einen Mann, der sein Baby durch einen Stacheldrahtzaun an der serbisch-ungarischen Grenze reicht. Er habe diesen Moment eines Flüchtlingsschicksals ohne Blitz aufgenommen, sagt Richardson laut Begleittext. Denn er wollte durch das Licht keine Grenzpolizei anlocken und die Flucht dadurch vereiteln.
Die Flüchtlingskrise und die Kämpfe in Syrien und im Irak waren auch das Thema anderer preisgekrönter Fotos. Etwa das von Sergej Ponomarew aus Russland, der die Ankunft einer Menschengruppe per Boot auf der griechischen Insel Lesbos im Bild festgehalten hat. Die Aufnahme des Brasilianers Mauricio Lima zeigt einen 16-jährigen angeblichen IS-Kämpfer, der in einem Krankenhaus in der Kurdenregion im Nordosten von Syrien von einem Arzt behandelt wird. Und beim Syrer Abd Doumany steht ein verletztes und verstörtes Mädchen nach einem Angriff auf die Stadt Duma im Mittelpunkt.
Auch an andere Katastrophen wird erinnert, etwa an das schwere Erdbeben in Nepal. Wie trügerisch das Bild eines vermeintlichen Idylls sein kann, dafür steht das Bild von Rohan Kelly, ebenfalls aus Australien: Zu sehen ist dort eine entspannte Strandatmosphäre, die sich durch die dunklen Wolken einer Sturmfront sehr schnell verändern wird. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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