Wie kann eine Kooperationsvereinbarung zwischen Senat, Bezirk und der Zivilgesellschaft zur Zukunft des Dragonerareals aussehen?
Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Lernlabor genannten Veranstaltung, die am Dienstag, 20. Februar, ab 18 Uhr im BVV-Saal des Rathauses Kreuzberg, Yorckstraße 4-11, stattfindet.
Konkrete Mitentscheidungsmöglichkeiten der Bürgerschaft sollen dabei von drei Gästen aufgrund ihren Erfahrungen mit einer solchen "Zusammenarbeit auf Augenhöhe" skizziert werden. Eingeladen sind je ein Vertreter der HafenCityUniversität Hamburg, zur Stadtdebatte Berliner Mitte sowie aus dem Mediationsverfahren zum Landwehrkanal.
Wie mehrfach berichtet, gibt es viele Wünsche und Ideen, was auf dem Dragonerareal passieren soll. Die Vorstellungen des Senats gehen in Richtung eines Quartiers mit einem hohen Anteil an bezahlbaren Wohnungen, Gewerbe und Kultur. Die derzeit auf dem Gelände zwischen Rathaus Kreuzberg und Obentrautstraße ansässigen Firmen kämpfen darum, dass sie zumindest zum größten Teil bleiben können. Verschiedene Initiativen haben verschiedene Vorstellungen, was sie dort verwirklichen wollen – von großzügigen Grünanlagen bis zu einem Erinnerungsort. Ihre Ansprüche und insgesamt auch die einer Mitsprache leiten sie schon daraus ab, dass es nicht zuletzt durch ihr Engagement gelungen sei, das Dragonerareal für die Stadt zu sichern.
Denn das Gelände befand sich bisher im Besitz der bundeseigenen Immobilienverwaltung BImA. Sie wollte es eigentlich höchst bietend veräußern. Dagegen regte sich Protest, der schließlich im Bundesrat zu einer Ablehnung des schon eingetüteten Verkaufs an die in Wien ansässige Dragonerhöfe GmbH führte. Die Übergabe an das Land Berlin ist Teil des Hauptstadtvertrags mit dem Bund vom Mai 2017.
Sie ist aber bisher noch nicht vollzogen. Vielmehr werde sie derzeit zwischen dem Senat und der BImA "abgestimmt". So die Antwort von Jens Spahn (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundefinanzministerium, auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Swen Schulz (SPD). Beide Seiten seien aber "bestrebt, die Grundstücksübertragung möglichst zeitnah zu vollziehen", heißt es dort weiter. Die Einladung zum Lernlabor nennt dafür einen Termin bis spätestens 30. Juni.
Weitere Informationen zum Sanierungsgebiet Dragonerareal bietet außerdem eine sogenannte Tranparenzplattform. Sie kann online unter www.berlin.de/rathausblock-fk abgerufen werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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