Das Vernichtungslager Auschwitz steht wie kein anderes Konzentrationslager für den industriell organisierten Massenmord an den europäischen Juden. Eine schwere Hypothek für beide deutsche Nachkriegsstaaten. Die DDR-Führung sah die Verantwortung für die in Auschwitz begangenen Verbrechen jedoch vor allem in der Bundesrepublik – als Rechtsnachfolgerin des "Dritten Reiches".
Einerseits wurden Strafprozesse geführt und für die Propaganda genutzt, wie im Fall des SS-Arztes Horst Fischer. Andererseits hielt die Staatssicherheit Informationen über NS-Täter unter Verschluss.
Eine neue Studie von Henry Leide (BStU) zeigt anhand von Stasi-Unterlagen, wie widersprüchlich der Umgang mit diesem Personenkreis war.
Podium:
- Henry Leide, Autor "Auschwitz und Staatssicherheit. Strafverfolgung, Propaganda und Geheimhaltung in der DDR"
- Johannes Klaas Beermann, Fritz Bauer Institut
- Andrea Rudorff, Institut für Vorurteils- und Konfliktforschung e. V.
- Moderation: Gunther Latsch, DER SPIEGEL
Sonderführung:
Anschließend können Sie an einem Rundgang durch die Ausstellung "Einblick ins Geheime" mit einem Blick ins Archiv teilnehmen. Im Fokus stehen die Stasi-Unterlagen, die zum Thema Nationalsozialismus überliefert sind. Sie können dabei ausgewählte Dokumente einsehen.
Veranstaltungsort:
Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie
"Haus 22"
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft. Die Robert-Havemann-Gesellschaft wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
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