Vortrag und Gespräch
Das „NS-Aktenarchiv“ des Staatssicherheitsdienstes
Das Ministerium für Staatssicherheit besaß zahlreiche originale Akten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Diese Unterlagen nutzte die Stasi vordergründig für die Verfolgung von NS-Tätern und die Aufklärung von nationalsozialistischen Gewaltverbrechen.
Doch in Wirklichkeit verfolgte die Geheimpolizei eine Doppelstrategie: Gemeinsam mit der Einheitspartei SED prangert sie die Bundesrepublik an und lieferte Beweismittel für Vorzeigeprozesse. Zugleich behinderte sie Ermittlungen gegen NS-Täter im eigenen Land, wenn sie dem Selbstbild der DDR als antifaschistischem Staat entgegenstanden.
Innerhalb der DDR fanden die Dokumente Verwendung für die Überwachung der eigenen Bevölkerung und für die Anwerbung inoffizieller Mitarbeiter.
Durch die Auswertung wuchs das Original-Schriftgut aus der NS-Zeit um weitere Akten an, die von Stasi-Mitarbeitern angelegt wurden. Heute befindet sich ein Teil des NS-Aktenarchivs beim BStU, ein anderer Teil im Bundesarchiv und in anderen Archiven.
Die Archivarin Susanna Wurche (BStU) erläutert den Umfang und Inhalt der im Stasi-Unterlagen-Archiv überlieferten Unterlagen. Sie erklärt, wie die Akten zum Staatssicherheitsdienst gelangten und wieso sie heute auf verschiedene Archive verteilt sind. In der folgenden Diskussion beantwortet Henry Leide (BStU), Autor einer Studie über das NS-Aktenarchiv, Fragen zu den Hintergründen des Bestandes und zu dessen Verwendung durch die Stasi. Im Anschluss folgt eine Führung durch das Stasi-Unterlagen-Archiv.
Nächster Termin:
• 28.11.2017 Katastrophenschutz für Stasi-Unterlagen. Auswahl, Sicherung und Lagerung von Archivgut im Barbarastollen
Der Zugang zu "Haus 22" ist nicht barrierefrei. Wir bitten, dies zu entschuldigen.
Der Eintritt ist frei.
Veranstalter:
Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
10106 Berlin
Telefon: (030) 23 24 - 89 18
Fax: (030) 23 24 - 71 79
E-Mail: veranstaltungen@bstu.bund.de
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