Schmargendorf. Nach fast 50-jähriger Berufserfahrung schreibt der Visagist René Koch in seiner Biografie „Abgeschminkt“ über sein Leben, seine Sünden, seine Zeit. Am 25. November gibt es eine Lesung.
Ja, das öffentliche Bild von René Koch hat viele schillernde Facetten: Make-up Artist, TV-Beauty-Experte, Lippenstiftsammler – aber das ist nur ein Teil des Menschen. Nur wenige wissen, dass er als Travestiekünstler begonnen hat. In diesem Buch erzählt der Star-Visagist zum ersten Mal von seinem Leben und seinem langen Weg zu sich selbst. Als Grenzgänger zwischen den eingefahrenen Geschlechterrollen („Frauen sind mein Schicksal, Männer meine Leidenschaft“) gibt René Koch Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt, erläutert seine Ansichten über das Leben und die Liebe und erweist sich als ebenso aufmerksamer wie hellsichtiger Beobachter seiner Zeit.
Soziales Engagement
Aufgewachsen in der prüden Adenauer-Ära, erlebt Koch in Berlin die sexuelle Revolution der 60er- und 70er-Jahre. Hier beginnt auch seine internationale Karriere als Chefvisagist von „Yves Saint Laurent Beauté“ in den Zentren der Modewelt. Er wird zu einem Star hinter den Kulissen, der selbst im Rampenlicht steht und seine Popularität zunehmend auch für soziale Projekte wie das Schminken von Brandopfern, Blinden („Ertastbares Schminken“) oder die AIDS-Hilfe einsetzt.
Ein eigensinniges, einfühlsames Buch über das pralle Leben, aber auch über Verluste und Einsamkeit, Alter und Tod. Ein Buch über Moralvorstellungen und den Mut, man selbst zu sein. Ein Buch über Lippenstift und Würde, Botoxwahn und Starkult. Und nicht zuletzt ein Buch über Berlin „zwischen Tuntenbällen und High Society“.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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