Lebensmittel und Lottoscheine
Ackerkiez bekommt Kiezkauf

Enes Eksi und Emirhan Adas (vorne von links)) sind die Chefs vom Kiezshop – hier mit Rainer Uhlig, Ulrike Sczygiol (rechts) und Tanja Boettcher.  | Foto:  Kiefert
3Bilder
  • Enes Eksi und Emirhan Adas (vorne von links)) sind die Chefs vom Kiezshop – hier mit Rainer Uhlig, Ulrike Sczygiol (rechts) und Tanja Boettcher.
  • Foto: Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Vor über zwei Jahren verschwand der Edeka aus dem Ackerkiez. Zum Ärger der Anwohner. Nach langer Suche hat die Degewo nun endlich einen Nachmieter gefunden. Der neue Nahversorger öffnet im Mai.

Einen so großen Supermarkt wie Edeka bekommen die Ackerkiezler nicht zurück. Das ist die nicht so gute Nachricht. Besser wird es trotzdem. Denn ein Kiezkauf zieht ins leere Erdgeschoss der Ackerstraße 118 ein. Der neue Mini-Supermarkt will am 2. Mai eröffnen. Plakate am Schaufenster künden davon.

Inhaber des „Kiezshops am Ackerplatz“ sind Enes Eksi und Emirhan Adas. Bereits im Dezember haben sie den Mietvertrag mit der Degewo unterschrieben. Öffentlich machte die städtische Vermieterin das aber erst jetzt. Auf 195 Quadratmetern verkaufen die beiden jungen Männer im Kiezkauf künftig Lebensmittel und frische Backwaren, Getränke, Tabak, Zeitungen und Zeitschriften. Auch Briefe und Pakete können die Anwohner dort abholen, Lottospielscheine abgeben und Geld abheben.

Plakate künden die Neueröffnung in der Ackerstraße an.  | Foto: Ulrike Kiefert
  • Plakate künden die Neueröffnung in der Ackerstraße an.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Mit dem neuen Nachmieter hat die Degewo eine Sorge weniger. „Wir sind froh darüber, hier nach der Sanierung wieder einen kleinen Lebensmittelhändler für die Bewohner gefunden zu haben“, sagte Rainer Uhlig, der bei der Degewo das Kundencenter Gewerbe leitet. Über zwei Jahre hat das immerhin gedauert – zum Ärger vieler Anwohner. Eigentlich hatte die Degewo gehofft, dass Edeka nach der Komplettsanierung der Häuserzeile zurückkehrt. Doch die Supermarktkette entschied sich anders, und die Degewo musste sich auf die Suche nach einem neuen Mieter machen. Laut Uhlig war die Ladenfläche vielen Einzelhändlern jedoch zu klein oder nicht rentabel genug. So habe sich Ende 2023 zum Beispiel Nahkauf wieder vom Vertrag zurückgezogen. „Wegen der Energiekosten, die sich inzwischen vervierfacht hatten.“ Außerdem hat das Geschäft keinen Kundenparkplatz, und die Ladezone liegt mitten im Wohngebiet. Hinzu kommt: „Wir haben hier keine A1er-Lage wie am Alexanderplatz oder vorne an der Bernauer Straße“, so Uhlig. „Die Ackerstraße findet nur, wer sie kennt.“

Enes Eksi (28) und Emirhan Adas (26) sind trotzdem optimistisch, den Laden langfristig schmeißen zu können. „Wir wollten uns schon länger selbstständig machen“, erklärte Eksi. „Wir sind sehr motiviert und glauben fest an dieses Projekt.“ Beide sind im Ackerkiez aufgewachsen, Enes wohnt heute noch dort, und sein Freund Emirhan hatte schon mal einen Laden mit Mitinhabern. „Wir kennen die Gegend und die Leute“, sagt Adas. In ihren Kiezshop haben die Zwei eigenes Geld investiert, das sie, wenn nötig, mit einem Kredit aufstocken wollen.

Der Ackerplatz gehört der Degewo.  | Foto: Ulrike Kiefert
  • Der Ackerplatz gehört der Degewo.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Der Gewerbemietvertrag mit der Degewo läuft über fünf Jahre, mit der Option um zweimalige Verlängerung. Das wären dann also 15 Jahre. Ulrike Sczygiol, die sich bei der Degewo um die Vermietung von Gewerbeimmobilien kümmert, hat Vertrauen in die Existenzgründer und ihr Konzept. „Wir hatten nicht viel Auswahl für diese Fläche, ja. Aber die Idee der beiden ist lange gereift, und Herr Eksi war hartnäckig.“ Der Kiezshop besetzt allerdings nicht das gesamte leere Erdgeschoss der Ackerstraße 116 bis 118. Der Kompromiss: Die anderen 313 Quadratmeter vermietet die Degewo an den gemeinnützigen Verein „Stattlab“. Das Siebdruck- und Fotolabor des Künstlerkollektivs muss aus der Drontheimer Straße 34 raus.

Im Juni soll es rund um den neuen Kiezshop ein Sommerfest geben – mit der Nachbarschaft, den Stadtteilkoordinatoren, dem Nachbarschaftshaus „Waschküche“ und mit Pfarrer Thomas Jeutner, der sich von der Degewo künftig eine „bessere Kommunikation“ mit dem Kiez wünschte. Zudem kündigte die Degewo ihr Konzept für den Ackerplatz an, der attraktiver werden soll. Mit der Anwohnerbeteiligung rechnet Tanja Boettcher von der Degewo-Quartiersentwicklung nach den Sommerferien.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 568× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 853× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 828× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.206× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.