Ernst-Reuter-Schule wird an das Fernwärmenetz angeschlossen
Immer wieder gab es in der abgerockten Ernst-Reuter-Sekundarschule an der Stralsunder Straße Ärger mit kaputten Heizungen. Jetzt ändert der Bezirk seine Strategie.
Kältefrei wegen Heizungsausfall, Kostenstreit nach Kesselhavarie – damit muss sich das Schulamt zukünftig nicht mehr herumärgern. Der Gebäudekomplex für mehr als 1000 Schüler wird derzeit an das Fernwärmenetz angeschlossen. Der Energiekonzern Vattenfall legt gerade die Rohre in den Heizungskeller der Schule. Wie Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU) sagt, soll das Heizsystem im Sommer auf die zentrale Versorgung umgestellt werden. Im Moment wir die Schule durch eine mobile Heizzentrale befeuert.
In der Reuter-Schule haben bisher zwei Gas-Brennwertkessel die Heizkörper erhitzt. Ein dritter war als Ausfallreserve am Netz. Trotzdem gab es im vergangenen Oktober einen Komplettausfall in der ohnehin maroden Ernst-Reuter-Schule. Von der Havarie betroffen war auch die benachbarte Gustav-Falke-Grundschule. Bisher wurde die Schule von der Arge ESP Pool 18 betreut. Der Firmenverbund ist für viele bezirkliche Heizungsanlagen in Schulen und Turnhallen zuständig. Wegen der Heizkesselausfälle gab es im vergangenen Jahr Streit, wer für die Kosten aufkommt und schuld an den kaputten Heizkesseln ist.
Ende März läuft der Energieeinsparvertrag zwischen Bezirk und der Arge ESP Pool 18 nach zwölf Jahren aus. Der Bezirk kümmert sich wieder selbst um die Heizungsanlagen und das Energiecontrolling. Spallek hat sich für den Vattenfall-Anschluss und gegen eine eigenständige Wärmeerzeugung durch Heizkessel entschieden. „Das führt zu einer erheblichen Steigerung der Ausfallsicherheit“, so der Stadtrat. Außerdem minimiere sich der Wartungsaufwand für den Bezirk.
Die Ernst-Reuter-Schule ist wegen ihrer baulichen Probleme und vor allem wegen immer wieder gemeldeten Gewaltfälle öfter negativ in den Schlagzeilen. Das Heizungschaos passt da gut ins Bild. Laut einem Gebäudescan der Senatsschulverwaltung liegt der Sanierungsbedarf an der Ernst-Reuter-Schule bei mindestens 16 Millionen Euro. Damit ist die Brennpunktschule auf Platz drei der Sanierungsliste der öffentlichen Schulen in Berlin.
Die Reuter-Schule soll in den kommenden Jahren saniert und zum Teil neugebaut werden. Das asbestverseuchte Hauptgebäude wird abgerissen. Die sogenannten Finger – so nennen die Schulplaner die drei zweigeschossigen länglichen Pavillons, die parallel und schräg zwischen Haus A und dem Hauptgebäude stehen – sollen saniert werden. Es gibt auch Überlegungen, die Reuter-Schule mit der benachbarten Gustav-Falke-Grundschule zu einem Campus zusammenzulegen. Für das Projekt Reuter-Campus würde die Strelitzer Straße für den Verkehr geschlossen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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