Bücher gehen baden
Immer wieder gibt es in der Bibliothek am Luisenbad Wasserschäden

Das historische Vestibül des einstigen Vergnügungskomplexes ist heute der Bibliothekseingang. | Foto: Dirk Jericho
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Die Bibliothek am Luisenbad an der Badstraße 39 könnte sich langsam in Bibliothek „im“ Luisenbad umbenennen. Denn immer wieder läuft Wasser in die Räume.

Vielleicht liegt es daran, dass sich die Bibliothek im ehemaligen Gebäude des Marienbads befindet, einer Badeanstalt direkt an einer Heilquelle. Das historische Vestibül des Vergnügungskomplexes, der dort im 19. Jahrhundert mit Schwimmbad, Restaurant oder Biergarten entstand, ist heute der Eingang zur Bibliothek, die 1996 eröffnet wurde. Jetzt steht die Bücherei mal wieder unter Wasser. Wegen Reparaturarbeiten muss das Haus vom 22. bis 26. Juni geschlossen bleiben. Wie Mittes Bibliothekschef Stefan Rogge sagt, ist diesmal kein Wasser durch undichte Dächer gelaufen, sondern ein Heizungsrohr im Neubauteil geplatzt. „Das ist ein neuer Fehler“, sagt Rogge, der immer wieder in der Denkmalbibliothek mit Wasserschäden zu kämpfen hat.

Im Mai ist Wasser aus den geborstenen Leitungen unter das Parkett gekrochen und hat es nach oben gedrückt. Eine etwa 40 Quadratmeter große Fläche im Bereich der Zeitschriften wurde zur Pfütze und war die vergangenen Wochen bereits abgesperrt. Die Handwerker müssen nun den Estrich und das Parkett erneuern. Dafür muss das Haus geschlossen werden. Stefan Rogge beziffert den Schaden auf mindestens fünfstellig.

Die Bibliothek im ehemaligen Gebäude des Marienbads liegt abgelegen hinter den Häusern an der Badstraße. Rogge wartet seit Jahren auf eine notwendige Grundinstandsetzung des historischen Altgebäudes und des Neubauteils. Erst im vergangenen Jahr musste die Bibliothek schließen, weil neben dem Puttensaal aus dem 19. Jahrhundert Wasser die Wand heruntergelaufen war.

Auch der Neubau ist in die Jahre gekommen

Die Bibliothek am Luisenbad ist ein ganz besonderer Bücherpalast. An den Altbauteil wurde ein halbrunder Neubau angebaut. 1996 wurde dort die Bibliothek eröffnet. Wände und Pfeiler aus Sichtbeton neben historischen Ziegelsteinwänden sorgen für ein einzigartiges Flair in dem Bücherpalast. „Doch auch der Neubau ist in die Jahre gekommen“, sagt Rogge. 2014 musste schon die Stahl-Glas-Konstruktion erneuert werden. Durch das Glasdach war bei Regen Wasser die Wände heruntergelaufen und hatte Teile des Parkettfußbodens zerstört. Die meisten Teile des Glasdaches wurden damals ausgetauscht.

Für die dringend notwendige Sanierung der Innenräume der Bibliothek gibt es keinen Zeitplan. Das Amt für Weiterbildung und Kultur kann von seinen 20 Häusern – Bibliotheken, Galerien, Volkshochschulen – nur eine Baumaßnahme im Jahr anmelden, so Stefan Rogge. Derzeit wird die Musikschule an der Ruheplatzstraße saniert und ein Ergänzungsgebäude errichtet. Nach Fertigstellung voraussichtlich im ersten Quartal 2021 wird die Volkshochschule an der Antonstraße vom Dach bis zum Keller saniert.

Das historische Vestibül des einstigen Vergnügungskomplexes ist heute der Bibliothekseingang. | Foto: Dirk Jericho
Im Neubau ist unter dem Parkett ein Wasserrohr geplatzt. | Foto: Dirk Jericho
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Dirk Jericho aus Mitte

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