Quartier Am Humboldthain steht online
Öffentlichkeit kann Meinung zum B-Planentwurf abgeben
Das „Quartier Am Humboldthain“ soll eines der größten und grünsten Gewerbegebiete Berlins werden. Geplant ist es schon länger. Nun kann die Öffentlichkeit erneut ihre Meinung abgeben. Der B-Planentwurf steht bis 24. Januar online.
Früher stand dort die Computerfabrik von Nixdorf. Zuletzt nutzte es die Sparkasse. Bald nun wird das von Parkplätzen umsäumte Gebäude abgerissen und mitsamt angrenzender Fläche bebaut. Auf 235 000 Quadratmetern soll dort an der Gustav-Meyer-Allee ein modernes Gewerbequartier für kreative und produzierende Unternehmen entstehen. Bauen wird dort allerdings nicht die öffentliche Hand, sondern das Münchner Immobilienunternehmen Coros. Zu ihm gehört die Quartier Am Humboldthain GmbH – benannt nach dem benachbarten Volkspark Humboldthain –, die die Fläche entwickelt. Anschließend sollen die Grundstücke an Investoren weiterverkauft werden.
Was Coros plant, ist vor allem viel Grün. So soll es einen Park mit Regenrückhaltebecken, 100 neue Bäume, eine große Trockenwiese als Ausgleichsfläche für gefällte Bäume und begrünte Dächer geben, die das Regenwasser speichern können. Die Planungen erhielten kürzlich die „Platinvorzertifizierung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen“.
Konkret liegt das Quartier Am Humboldthain auf dem ehemaligen Werksgelände der AEG-Werke zwischen Gustav-Meyer-Allee, Voltastraße und Brunnenstraße. Insgesamt zehn unterschiedlich hohe Gebäude will Coros dort errichten. Die Entwürfe dafür stammen vom dänischen Architekturbüro Cobe. Ansiedeln soll sich auf dem Areal im Brunnenviertel produzierendes Gewerbe und Kreativ-Gewerbe, aber auch Wissenschaft und Technik. Laut Senat ist der Standort einer von elf Zukunftsorten in Berlin. Auch Büros und Gastronomie soll es dort geben, Einzelhandel und Supermärkte dagegen kaum. Der Bezirk Mitte wollte der angrenzenden Brunnenstraße als zentrale Einkaufsmeile keine Konkurrenz hinstellen.
Aktuell steckt das Projekt noch in der Planungsphase. Gestartet ist es seinerzeit mit einem Werkstattverfahren. Die Ergebnisse aus den Bürgerdia-logrunden flossen in den städtebaulichen Wettbewerb, aus dem Cobe 2022, wie berichtet, als Sieger hervorging. Ende 2025 will das Bezirksamt das Bebauungsplanverfahren abgeschlossen haben. Danach folgt die Realisierung des Bauvorhabens. Mit den ersten fertigen Häusern wird frühestens 2030 gerechnet.
Momentan kann die Öffentlichkeit noch bis zum 24. Januar ihre Meinung abgeben. Der Bebauungsplanentwurf ist auf www.berlin.de/bebauungsplaene-mitte einsehbar oder auf dem zentralen Landesportal mein.berlin.de.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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