Richtfest für das neue Olof-Palme-Zentrum gefeiert
Der Betonfußboden ist mit Folien bedeckt, an den Wänden baumeln Kabel, die Fensteröffnungen sind mit Brettern vernagelt. Der Neubau des Olof-Palme-Zentrums in der Demminer Straße 28 ist zwar erst im Rohbau fertig, doch drei Jugendliche haben es sich nicht nehmen lassen, auf der Baustelle den Gästen des Richtfestes schon mal Teile ihres neuen Tanzprogramms vorzuführen. Die komplette Show, in der es um das Brunnenviertel geht, wird zur Eröffnungsfeier im Herbst 2015 gezeigt, wie der künstlerische Leiter des OPZ, Jürgen Bonk, sagt.
Die Kinder und Jugendlichen sind derzeit in einem Containerbau neben dem geschlossenen Diesterweg-Gymnasium in der Swinemünder Straße 80 untergebracht. Wenn das neue Olof-Palme-Zentrum fertig ist, werden sie ein modernes Jugendhaus haben. Das alte OPZ musste 2011 wegen feuchter Wände geschlossen werden und wurde 2012 abgerissen. An gleicher Stelle lässt der Bezirk für 2,55 Millionen Euro ein neues Jugendzentrum bauen, das zu Ehren des 1986 ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten den Namen Olof Palme trägt. Jahrelang war über die Sanierung des 1988 gebauten Jugendzentrums gestritten worden, weil immer klar war, dass das Angebot in dem Viertel mit überdurchschnittlich vielen Sozialhilfeempfängern und Migranten bleiben muss. Eine Wirtschaftlichkeitsstudie ergab, dass Abriss und Neubau eines zweistöckigen Hauses nur etwas mehr als die Hälfte im Vergleich zu einer Sanierung des alten Hauses kosten.
Der Neubau nach Plänen der Architekten vom Büro Jahn, Mack & Partner hat insgesamt knapp 700 Quadratmeter Nutzfläche. Herzstück ist ein 200 Quadratmeter großer Multifunktionssaal, der dreifach teilbar und so flexibel nutzbar ist. in dem Haus wird es einen Computerraum, eine Fahrradwerkstatt, eine Lehrküche und ein Café im Eingangsbereich geben. Das neue OPZ trägt in der Unterzeile den Titel Haus der Begegnung und soll für alle im Kiez zur Verfügung stehen. Das Gebäude wird anders als bisher kein reiner kommunaler Jugendclub sein, sondern ein Nachbarschaftsstreff. Ein freier Träger soll im kommenden Jahr ausgewählt werden und ein Nutzungskonzept für das Viertel erarbeiten. Hauptzielgruppe sind auch zukünftig die Jugendlichen. Der Betreiber soll mit dem Kiez kooperieren und Netzwerke aufbauen, heißt es.
Initiativen, Vereine, Schulen, die Degewo, das Quartiersmanagement und andere Gruppen sollen das Haus nutzen. Anwohner können das neue OPZ auch für private Feiern wie Hochzeiten mieten. Das Olof-Palme-Zentrum wird normalerweise werktags von 8.30 Uhr bis 22 Uhr und am Wochenende von 9 Uhr bis 22 Uhr geöffnet sein. Bei Hochzeiten natürlich länger.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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