Urbanes gewerbliches Zentrum entsteht
Siegerentwurf für das Quartier am Humboldthain vorgestellt
Der städtebauliche Wettbewerb zur Entwicklung des Quartiers am Humboldthain (QAH), des größten Gewerbeareals in der Innenstadt, ist abgeschlossen, der Siegerentwurf steht fest. Das Rennen machte das dänische Planungsbüro Cobe.
Das QAH, umgeben von historischen AEG-Bauten, soll ein Zukunftsort werden mit einem gewerblich geprägten, offenen Nutzungsmix für Wissenschaft, Forschung, Büro und Produktion. Im Cobe-Konzept vorgesehen ist eine Bebauung mit fünf- bis achtgeschossigen Gebäudezeilen mit einigen höheren Bauten dazwischen, im Entwurf „Hochpunkte“ genannt. Im Zentrum ist ein grüner Quartierspark geplant. Ein zentraler Vorplatz soll den neuen Quartierspark mit dem benachbarten Humboldthain verbinden. Dachflächen werden mit Photovoltaik versehen und begrünt. Sie sollen auch Platz für Sport- und Gemeinschaftsflächen bieten. Ein wasserführendes Becken und offene Versickerungsflächen gehören zum Regenwasserkonzept.
Das bestehende Wegenetz will das Büro Cobe um zwei Ost-West-Achsen erweitern und im Süden und Osten über das Wettbewerbsgebiet hinaus Verbindungen zur bestehenden Bebauung schaffen. In Richtung Brunnenstraße ist eine Öffnung vorgesehen, über die das barrierefreie Quartier erreicht werden kann.
Motor der Berliner Wirtschaft
Das zu bebauende Areal ist sechseinhalb Hektar groß. Die Aufgabe der 20 Architektenbüros, die Entwürfe einreichten, war es, innovative städtebauliche Lösungen für das frühere Produktionsgelände der AEG zu entwickeln. Beim Siegerkonzept lobte Fachpreisrichterin Anett-Maud Joppien die klaren Bauformen. Zudem sei der Entwurf flexibel und offen für zukünftige Anpassungen. Und: „Der Quartiersplatz als zentraler Aufenthaltsort ist außergewöhnlich und großzügig gestaltet und verbessert nicht zuletzt das Mikroklima vor Ort.“
„Wir sind unglaublich stolz, dass wir die Geschichte des alten AEG-Werkes mit Respekt und Mut weiterschreiben dürfen“, sagte Cobe-Gründer und -Inhaber Dan Stubbergaard. Die Synergien aus Tradition und Zukunft, Stadt und Natur sowie Produktion und Forschung machten das Quartier am Humboldthain zu einem wahren Zukunftsort für ganz Berlin, so Stubbergaard weiter. „Das QAH hat das Potenzial, sich zu einem echten Motor der Berliner Wirtschaft zu entwickeln“, sagte Lutz Keßels, Geschäftsführer der Quartier am Humboldthain GmbH. Der attraktive Standort solle vor allem langfristige Ansiedlungen begünstigen.
Programmatisch wird das QAH den Technologiepark Humboldthain erweitern, auf dem sich der Campus Wedding der Technischen Universität Berlin und das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration befinden.
Federführend für das Gesamtprojekt ist die Quartier am Humboldthain GmbH, Entwicklungspartner sind die Coros Management GmbH und die Büro Dr. Vogel GmbH. Mit der Fertigstellung des Komplexes wird bis 2030 gerechnet.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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