Wegen Brückensanierung wird die Jülicher Straße zur Umfahrungsstrecke
Seit März ist die Jülicher Straße aufgerissen. Das Bezirksamt baut noch bis Juni die Straße neu und ersetzt das Großsteinpflaster gegen Flüsterasphalt. Die Baumaßnahme ist Vorbereitung für die zwei Jahre dauernde Sanierung der Bösebrücke, über die während der Bauzeit der Verkehr nur noch von Ost nach West fließt. Voraussichtlich ab Juli wird der gesamte West-Ost-Verkehr von der Osloer zur Bornholmer Straße über die neue Jülicher Straße, Behmstraße und Malmöer Straße umgeleitet. Die Jülicher Straße wird zwei Jahre lang eine zweispurige Einbahnstraße. Die Behmstraße bleibt in beiden Richtungen befahrbar.
Das Bezirksamt wollte die Jülicher Straße schon länger sanieren und aus Lärmschutzgründen die Pflastersteine entfernen. Doch das Vorhaben ist aus Kostengründen immer wieder aus den Planungen geflogen. Die Pflastersteine "lagen gut", wie Andre Mille vom Straßenamt sagt. Weil die Jülicher Straße nun wegen der Umleitung ertüchtigt werden muss, hat sich der Bezirk entschieden, die Straße gleich komplett zu erneuern. Die Senatsverwaltung wollte ursprünglich nur einen provisorischen Asphaltbelag über das Pflaster ziehen. "Das wollten wir aber nicht", so Mille. Der Bezirk übernimmt deshalb den Differenzbetrag für die Mehrkosten einer grundhaften Instandsetzung, wie Planer dies nennen.
Anwohner haben sich bereits beim Bezirk und bei der Senatsbauverwaltung beschwert, weil sie über die Bauarbeiten und die jahrelange Belastung durch die Umleitungsstrecke nicht informiert wurden. Wie Mille sagt, habe der Bezirk die Anwohner jedoch vor Beginn der Arbeiten im März per Hausaushängen informiert. Und auch Petra Rohland, Sprecherin von Bausenator Andreas Geisel (SPD), betont, dass über die Brückensanierung umfassend seit März im Internetportal der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung informiert wird. Bis zum 13. Mai werden zudem detaillierte Infoflyer an die Anwohner verteilt. Die Umleitungsstrecke sei alternativlos und wurde nach ausführlichen Untersuchungen, Verkehrs-, Lärm- und Schadstoffgutachten aus fünf Varianten ausgewählt.
Stressiger und lauter wird es auch auf der Schwedenstraße, Prinzenallee, Bad- und Brunnenstraße sowie in der Bernauer und Eberswalder Straße. Der Lkw-Verkehr in Fahrtrichtung Ost wird über diese Strecke weiträumig umgeleitet und kann über die Schönhauser Allee nach Norden wieder auf die Bornholmer Straße fahren. Dadurch sollen die Anwohner in der Jülicher Straße, Behmstraße und Malmöer Straße entlastet werden.
Die Kosten für die Sanierung der 1912 bis 1916 gebauten Bösebrücke belaufen sich auf 4,8 Millionen Euro. Dazu kommen noch die Straßenbaukosten für die Ertüchtigung der Umleitungsstrecke von rund 450 000 Euro.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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