Ausstellung "Platz da!" im Labyrinth Kindermuseum
Meterhohe Altbaufassaden zum Ausmalen, Holzhäuser zum Hämmern und Bohren, Baukartons zum Stapeln und Kräne, mit denen man ganze Häuserwände versetzen kann. Das Labyrinth Kindermuseum in der Montagehalle der ehemaligen Zündholzmaschinenfabrik in der Osloer Straße 12 ist derzeit Kreativbaustelle. Die Ausstellungsmacher haben eine Stadtwelt zum Ausmalen und Umbauen entworfen. Kinder können hier in die Rolle von Handwerkern, Architekten, Stadtplanern oder Straßenbauern schlüpfen und sich ihre Lieblingsstadt gestalten. Überall gibt es in der Spielstadt Neues zu entdecken. Ob im U-Bahnabteil oder in der Kräuterküche von Balkonien, langweilig wird es nirgendwo.
Pädagogen und Ausstellungsexperten haben das Konzept für die Mitbau-Stadt gemeinsam mit Kindern und Architekten entwickelt. Jessica Waldera von der Initiative "kleine baumeister" hat sich in Workshops an sechs Schulen damit beschäftigt, was sich die Kinder wünschen. Ihre Ideen und Vorschläge sind teilweise in das Ausstellungskonzept eingeflossen. So hat die zehnjährige Linda eine Wolkenseilbahn gemalt, mit der sie sich gern durch ihre Traumstadt bewegen würde. Die Ausstellungsdesigner haben daraufhin eine gebaut. Jana (9) wollte ein Eichhörnchen sein in der großen Entdeckerstadt. Deshalb gibt es jetzt Eichhörnchenkostüme, "für Kinder und Erwachsene", wie Labyrinth-Sprecher Nikola Mirza betont.
Die interaktive Bauausstellung "Platz da!" wird wie die Erlebniswelten davor von einem großen Rahmenprogramm begleitet. In den Sommerferien wird der Innenhof des Kindermuseums zum Beispiel in eine Gartenwelt mit Rollrasen und Beeten verwandelt, in denen Kinder beim "Urban Gardening" Kräuter und Gewürze säen und ernten können. Viele weitere Kreativaktionen warten auf die Besucher. Dazu gibt es Fortbildungsangebote für Pädagogen.
Die neue Labyrinth-Ausstellung wird zum größten Teil aus dem Hauptstadtkulturfonds finanziert. Die Schirmherrschaft hat der in Wedding aufgewachsene Architekt und Erfinder der "Hartz-IV-Möbel, Van Bo Le-Mentzel, übernommen. Die Schauspielerin Ulrike Folkerts, bekannt als Tatort-Kommissarin Lena Odenthal, hat zum Start der neuen Ausstellung "Platz da! Kinder machen Stadt" die feste Patenschaft für das Weddinger Kindermuseum übernommen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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