Sporthalle Putbusser Straße bleibt vorerst geschlossen
Mathe- und Deutschunterricht statt Turnen. Für die Schüler der Albert-Gutzmann-Schule fällt seit den Winterferien der Sportunterricht aus, weil das Bezirksamt die Doppelstock-Halle in der Schönstedtstraße 3 gesperrt hat. Bei Dacharbeiten waren Steine in die Halle gefallen. Ein Statiker musste feststellen, ob das gravierende Ursachen hat. Die gute Nachricht: Der Schaden ist nicht so schlimm wie befürchtet. Wie Sportamtschef Ulrich Schmidt sagt, wurde die untere Halle am 2. März wieder freigegeben. In zwei Wochen sollen auch die Reparaturen an der oberen Halle beendet sein. Neben der Gutzmann-Schule waren auch vier Sportvereine wie zum Beispiel die Basketballer von den Weddinger Wieseln von der Schließung betroffen.
Dramatischer ist die Situation bei der im November gesperrten Drei-Felder-Halle des früheren Diesterweg-Gymnasiums in der Puttbusser Straße. Die Volleyballer vom TSV Berlin-Wedding 1862 haben damit ihre Spielstätte verloren. Sportstunden waren deshalb auch in der benachbarten Vineta-Schule in der Demminer Straße 27 ausgefallen. Zurzeit nutzen alle Klassen die eigene Minisporthalle auf dem Schulhof. Zwei Klassen sind gleichzeitig in der neun mal 18 Meter kleinen Halle. "Da kann man gerade mal eine Yogamatte hinlegen", sagt Schulleiterin Karin Baumhöver. Sie hofft, dass die Sporthalle in der Puttbusser Straße bald wieder zur Verfügung steht.
Das Bezirksamt hatte die Halle aus den 70er-Jahren geschlossen, weil wegen eines Wasserschadens in der Lüftungs- und Klimaanlage gesundheitsgefährdende Schimmelsporen vermutet werden. Wann und ob die Halle wieder geöffnet wird, ist noch unklar. Ulrich Schmidt erwartet die endgültigen Ergebnisse von beauftragten Gutachtern Anfang März. Sollte der Schaden nicht so groß und eine Reparatur finanziell machbar sein, "wollen wir die Halle so schnell wie möglich öffnen", so Schmidt. Zahlen und wie hoch die Reparaturkosten für den klammen Bezirk maximal sein dürfen, wollte er nicht nennen. Aus einem Gutachten von 2012 ergibt sich ein Sanierungsbedarf von 3,8 Millionen Euro. Darin eingerechnet ist allerdings, die Halle von der Wasser-, Heizungs- und Stromversorgung des geschlossenen früheren Diesterweg-Gymnasiums abzukoppeln. Bisher ist nicht entschieden, wie es auf dem gesamten Areal weitergeht. Auf dem Gelände des ehemaligen Diesterweg-Gymnasiums sollen preiswerte Wohnungen gebaut werden. Die BVV hatte im Sommer beschlossen, ein Konzept der Planungsgruppe ps und des Mietshaus-Syndikats zu unterstützen. Demnach soll das leer stehende Schulgebäude zum soziokulturellen Zentrum umgebaut sowie neue Wohnhäuser errichtet werden. Der Bezirk prüft auch einen Turnhallen-Neubau auf dem Grundstück der benachbarten Vineta-Grundschule. Die Sporthalle könnte dann weg, um Platz für neue Wohnungen zu schaffen.
Das sind bisher aber lediglich Planspiele. Der Senat präferiert die Vergabe des gesamten Grundstücks an eine städtische Wohnungsbaugesellschaft, die preiswerten Wohnraum schaffen soll.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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