Sprint-Bildungsprojekt gerettet: Nachhilfe im Medienhof kann weitergehen
Gesundbrunnen. Noch im Sommer hat SPRINT-Projektleiter Herbert Weber SOS gefunkt. Jetzt die freudige Nachricht: Der Medienhof in der Prinzenallee 25-26 ist für zwei weitere Jahre gerettet.
Seit Jahren kämpft das für Wedding so wichtige Sprachlernprojekt ums Überleben. SPRINT steht für Sprache und Integration. Vor allem Kinder mit nichtdeutschen Wurzeln werden im Medienhof fit gemacht, bekommen Hausaufgabenhilfe oder können sich mit Unterstützung von Lehramtsstudenten auf den Schulabschluss vorbereiten. Theater- und Filmprojekte gehören ebenso zum Bildungsprogramm wie die Arbeit im Computerraum.
Wie SPRINT-Leiter Herbert Weber jetzt mitteilt, bekommt das Projekt 2016 und 2017 Gelder aus dem Landeshaushalt. Außerdem unterstützt die Bosch-Stiftung die Einrichtung einer Deutsch-Lernwerkstatt an der Gesundbrunnen-Grundschule und im Medienhof.
Der Medienhof finanzierte sich bisher fast ausschließlich aus Spenden von Privatpersonen und Firmen sowie aus Stiftungsgeldern. Die vergangenen zwei Jahre hatte die Lottostiftung die Kosten für Studentenhonorare, Miete und Sachkosten übernommen. Zirka 130 000 Euro braucht der Medienhof jährlich, um seine Förderangebote für Kinder und Jugendliche aufrechtzuerhalten.
Win-Win-Situation
Das Projekt SPRINT wurde vor zehn Jahren gegründet und anfangs komplett von der privaten Stiftung Mercator gefördert. Betreut werden in dem Projekt Schüler mit Migrationshintergrund vom 5. bis zum 13. Schuljahr. Die Idee des Programms ist, dass sich Lehramtsstudenten in der Praxis für das Fach Deutsch als Zeitsprache (DaZ) in der Arbeit mit jungen Migranten qualifizieren und diese dadurch zusätzliche Sprachförderung bekommen. Die Studenten bekommen für ihren Einsatz zehn Euro Honorar pro Unterrichtsstunde und eine Praktikumsbestätigung. Ihre Mitarbeit wird als Übung im Masterstudium an der FU Berlin anerkannt.
Die drei Quartiersmanagements in Wedding unterstützen den Medienhof, der längst eine wichtige Bildungseinrichtung im Soldiner Kiez ist. Wöchentlich kommen knapp 100 Schüler in den Medienhof. Doppelt so viele werden an sechs umliegenden Schulen betreut. Insgesamt sind pro Jahr etwa 50 Studierende im Einsatz. Träger des Projektes ist von Anfang an der Verein RAA Berlin (Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie e.V.). DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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