Startschuss für Reuter-Campus: Sanierung der maroden Mammut-Schule beginnt

Der Bezirk investiert die ersten drei Millionen Euro in die Sanierung der maroden Ernst-Reuter-Oberschule. | Foto: Dirk Jericho
  • Der Bezirk investiert die ersten drei Millionen Euro in die Sanierung der maroden Ernst-Reuter-Oberschule.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Gesundbrunnen. Die riesige Ernst-Reuter-Oberschule zwischen Stralsunder und Bernauer Straße gilt seit Jahren als Brennpunktschule. Erst vor kurzem wurden die mehr als 1100 Schüler und 120 Lehrer in Zeitungen – in Anspielung auf die einstige Problemschule in Neukölln – als „Rütlis Erben“ beschrieben.

„Schwierige Klientel, bröckelnde Bauten, frustrierte Lehrer“ – so titelte der Tagesspiegel im November. Auch wenn längst nicht alles so dramatisch ist, wie in dem Artikel beschrieben, hat die Reuter-Schule mit etlichen Problemen zu kämpfen. Das Haupt- und die Nebengebäude etwa haben einen „hohen Modernisierungs- und Instandsetzungsbedarf“, wie es aus dem Schulamt heißt. Doch jetzt soll es losgehen, sagt Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU). Die ersten drei Millionen Euro aus dem Senatsprogramm „Wachsende Stadt“ sollen demnächst fließen. Es gibt eine Machbarkeitsstudie mit verschiedenen Um- und Neubauvarianten. Details will Spallek nicht nennen, weil noch nicht entschieden ist, was zukünftig alles gemacht wird. „Wir wollen den Standort auf jeden Fall weiterentwickeln“, so der Stadtrat. Wie hoch das Reuter-Projekt auf der Prioritätenliste steht, zeigt das Interesse der Senatsschulverwaltung. Staatssekretär Mark Rackles war im Dezember bei einer Begehung vor Ort. „Ein Signal für diesen Standort“, nennt Spallek das.

Laut der Ende November fertiggestellten Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Jahn, Mack & Partner ist ein Um- beziehungsweise Neubau der Schule nur in mehreren Bauabschnitten möglich. Das asbestverseuchte Hauptgebäude soll später für einen Neubau abgerissen werden. Finanzierung und Termine stehen noch nicht fest. Beschlossene Sache ist jedoch, jetzt mit der Sanierung der sogenannten Finger zu beginnen. So nennen die Schulplaner die drei zweigeschossigen länglichen Pavillons, die parallel und schräg zwischen Haus A und dem Hauptgebäude stehen. Außerdem soll bis zum Schuljahr 2018/19 ein sogenannter modularer Ergänzungsbau (MEB) mit 24 Unterrichtsräumen auf dem Gelände der Gustav-Falke-Grundschule, die gegenüber an der Strelitzer Straße liegt, gebaut werden. Nach Informationen der Berliner Woche gibt es Überlegungen, die beiden Schulstandorte langfristig zu einem Campus zusammenzulegen. Bei dieser Variante würde die Strelitzer Straße für den Verkehr geschlossen.

Das Projekt Reuter-Campus „steht ganz am Anfang“, sagt Spallek. Zeitschienen und Zahlen wolle er deshalb nicht nennen. Auch Schulleiter Andreas Huth, der an der Begehung mit Schulstaatssekretär Mark Rackles im Dezember teilgenommen hat, wollte sich zum Thema nicht äußern, weil derzeit noch so vieles ungeklärt sei. „Wir fangen jetzt erstmal an, das ist das Startsignal“, so Carsten Spallek. Die Sanierung der Finger sei der „Auftakt“. Das Schulamt will zudem in diesem Jahr die maroden Schultoiletten sanieren. Weil das möglicherweise wegen späterer Gebäudeabrisse nicht wirtschaftlich ist, wird derzeit geprüft, alternativ Toilettencontainer aufzustellen. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 226× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 191× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 574× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.167× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.