"Talente Check" im Citybezirk: Senat will im einstigen Haus der Volksbildung innovatives Testzentrum einrichten
Gesundbrunnen. Das seit Jahren fast leerstehende Haus der Volksbildung an der Badstraße 10 unweit vom Bahnhof Gesundbrunnen könnte bald saniert und zu Berlins neuem „Talente Check“ umgebaut werden. Betroffen wäre der Jugendclub, der das Erdgeschoss nutzt.
Job oder Studium, Handwerk oder Kunst – die Wahl des passenden Bildungs- und Berufsweges ist entscheidend für eine erfolgreiche Zukunft. Der rot-rot-grüne Senat setzt deshalb im Koalitionsvertrag auf eine optimale Berufs- und Studienorientierung. Alle Schüler sollen in der achten Klasse einen sogenannten Talente-Check durchlaufen, um herauszufinden, was sie gut können und worauf sie Lust haben. Vorbild für das Projekt ist der Talente-Check in Salzburg, nach eigenen Angaben „das modernste und effizienteste Testzentrum Österreichs.“ In dem Haus können Schüler und Erwachsene an mehr als 30 Stationen testen, wo ihre Talente und Potenziale liegen.
Der Senat interessiert sich als zukünftiges Haus der Talente für das marode Gebäude an der Badstraße 10. Das ehemalige Haus der Volksbildung steht fast leer und kostet den Bezirk viel Geld. Bis auf die Hausmeisterwohnung im Dachgeschoss und den Jugendclub im Erdgeschoss dümpelt die Immobilie vor sich hin. Das Bezirksamt wollte den Kostenfresser schon vor Jahren loswerden.
Wie Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) bestätigt, interessiert sich der Senat für das Haus. Bei einer ersten Begehung vor wenigen Tagen zeigte Stefan Komoß Interesse am Haus. Der frühere Marzahner SPD-Bürgermeister und jetzige Unternehmensberater treibt im Auftrag der Senatsbildungsverwaltung das Projekt „Talente Check Berlin“ voran. Klar ist, dass in dem alten Gebäude von Sanitär, Heizung und Elektrik alles komplett neu gemacht werden muss. Auch ein Fahrstuhl soll rein. Die Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK) will sich an der Finanzierung eines modernen Beratungshauses für Schüler beteiligen. Strittig ist die Zukunft des im Erdgeschoss untergebrachten Jugendclubs, der im QM-Gebiet Badstraße dringend benötigt wird und laut Jugendstadträtin Sandra Obermeyer (für Die Linke) erhalten werden soll. Offiziell entschieden ist noch nichts. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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