Umzug der Albert-Gutzmann-Schule in Übergangsquartier verzögert sich
Gesundbrunnen. Der dringend notwendige Umzug der Albert-Gutzmann-Schule von der Orthstraße 1 in die Pankstraße 70 gerät ins Stocken. Das geplante Übergangsquartier ist zudem komplett marode.
Grund für die Verzögerung ist, dass der dringend benötigte Ausweichstandort, die ehemalige Oberschule am Brunnenplatz, immer noch als Flüchtlingswohnheim genutzt wird.
Das Schulamt braucht das frühere Schulgebäude dringend, weil die Albert-Gutzmann-Schule umfassend saniert werden muss. Weil die Sanierung der Schule „im bewohnten Zustand“, also während des regulären Unterrichts, „außerordentlich schwierig zu bewerkstelligen"ist, hat das Bezirksamt im vergangenen Jahr Eigenbedarf für das als Flüchtlingswohnheim genutztes Schulgebäude an der Pankstraße 70 geltend gemacht“, so Kristina Scardino, Referentin von Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU).
Die Senatssozialverwaltung habe seinerzeit einen Freizug der Brunnenplatz-Schule zum 1. Oktober zugesagt. Seitdem nimmt das AWO-Flüchtlingsheim auch keine neuen Bewohner mehr auf, die obere Etage des zweigeschossigen Gebäudes steht seit Monaten leer. Derzeit leben noch 86 Flüchtlinge in der Ex-Schule. Derenr Auszug wurde immer wieder verschoben. Wie Scardino sagt, wird der zuletzt genannte Freizugstermin 31. Januar erneut infrage gestellt. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheit (LAF) konzentriere sich durch Vorgabe der Senatskanzlei primär auf den Freizug der Sporthallen.
Für die Schüler der Gutzmann-Grundschule bedeutet das, dass der Umzug in das Übergangsquartier verschoben werden muss, denn der Bezirk muss die Brunnenplatz-Schule nach der Nutzung als Flüchtlingsheim erst soweit herrichten, dass man dort vernünftig unterrichten kann.
Bisher war geplant, dass die Gutzmann-Kinder ab September 2017 an die Pankstraße zur Schule gehen. Die Schulleiterin der Albert-Gutzmann-Schule – eine Grundschule mit sonderpädagogischem Förderzentrum Sprache und Willkommensklassen – wollte sich zu dem Umzugs- und Sanierungsknatsch nicht äußern.
Dass man die ehemaligen Gebäude am Brunnenplatz gegenüber von Möbel Kraft einfach mal so für eine Nutzung als Schule herrichten kann, glauben zumindest Haustechniker der Flüchtlingsunterkunft nicht. „Na dann viel Spaß“, sagt einer, der das Haus aus dem Effeff kennt. Toiletten, Fenster, Leitungen – alles sei komplett marode. „Für eine Flüchtlingsunterkunft reicht das gerade so, aber für eine Schule?“, so der Mitarbeiter. Abreißen und neu bauen – so beschreibt er den Zustand des zweistöckigen Funktionsgebäudes, das wie ein überdimensionierter Baucontainer aussieht. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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