Das Gehirn isst mit
Nele Heinevetter betreibt im Sommerbad Humboldthain einen Kulturimbiss

Nele Heinevetter (links) mit ihrer Assistentin Sophie Boysen vor dem Tropez-Kiosk. | Foto: Dirk Jericho
2Bilder
  • Nele Heinevetter (links) mit ihrer Assistentin Sophie Boysen vor dem Tropez-Kiosk.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Noch bis zum 2. September gibt es im Imbisskiosk neben dem Schwimmbecken Nahrung für den Bauch und den Kopf. Pommes am Pool oder Workshops im Wasser – Tropez ist ein Genuss für Körper und Geist.

Nele Heinevetter hat gerade ihre Bahnen im kühlen Becken bei über 30 Grad Celsius Außentemperatur gezogen. Direkt daneben ist in diesem Sommer zum zweiten Mal ihr Arbeitsplatz. Ein Imbisspavillon, den die 36-Jährige von den Bäderbetrieben gepachtet hat. Das Besondere am Tropez-Kiosk: Auf der einen Seite bekommt man Pommes, Currywurst, Cola, Salat oder Kuchen und im einstigen Gastraum direkt daneben Kunst. Installationen, Computerspiele oder Soundinstallationen von Berliner und internationalen Künstlern werden in der Ausstellung „voyage“ im Tropez-Kiosk gezeigt. Wer mit einer Wurst eine Poolpause macht, kann auch gleich Kunst genießen, so Heinevetters Idee.

Die studierte Kunsthistorikerin hat neben ihrem Sommerjob noch ein anderes Unternehmen. Gemeinsam mit zwei Partnerinnen führt sie seit 2009 Kunstinteressierte und Architekturliebhaber durch Berlin und zeigt die kreativen Nischen. „niche“ heißt die multidisziplinäre Kulturagentur.

Auf das Schwimmbad-Projekt ist sie gekommen, weil das Humboldthain-Bad einer ihrer Lieblingsplätze ist. Seit sie in Mitte wohnt, geht Nele Heinevetter dort schwimmen. Der leerstehende Kiosk hat sie schon länger gereizt. Und als ein Bekannter, der eine Imbissbude an der Seestraße betreibt, ihr erzählte, dass der Kiosk frei ist, hat sie sich beworben. „Das war immer mein Traum“, sagt die Unternehmerin. Um Fritteusen und Küchenausstattung zu kaufen, hat Heinevetter einen Kredit aufgenommen. Im verregneten Sommer 2017 hat die Pommesbude nichts eingebracht. In diesem Sommer sieht es wegen der Hitzewelle und den Schlangen vor den Ausgabeschaltern gut aus. Die Pächterin beschäftigt vier bis sechs Mitarbeiter am Tag.

Die Kunstausstellung „voyage“ und das Kinderprogramm „1, 2, 3, Soleil“ mit kreativen Workshops sind für die Besucher kostenfrei. Das umfangreiche Programm wird mit 75 000 Euro aus dem Hauptstadtkulturfonds und vom Kulturamt Mitte finanziert. Am 26. August können Kinder ab sechs Jahre auf der Tropez-Terrasse in einem Workshop Keramiksachen herstellen. Und am 31. August gibt es eine „verrückte Oper über die Geschichte der Wasseraffen“, wie es im Programm heißt. Die Kids sollten dazu Schwimmbrillen mitbringen, denn die Oper findet unter Wasser statt.

Und warum heißt der Pommes-Performance-Palast nun Tropez? „Klingt doch irgendwie nach Urlaub“, erklärt die Macherin. Außerdem ist Nele Heinevetter frankophil, wie sie sagt, weil sie lange in Frankreich gelebt hat.

Weitere Informationen unter www.tropeztropez.com

Nele Heinevetter (links) mit ihrer Assistentin Sophie Boysen vor dem Tropez-Kiosk. | Foto: Dirk Jericho
In der Ausstellung "voyage" gibt es multimediale Installationen. | Foto: Dirk Jericho
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 560× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 844× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 822× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.200× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.