Unterbringungsnot und Leerstand: Zu hohe bürokratische Hürden für Pflegedienste
Moabit. Eine Turnhalle mit Flüchtlingen belegen, aber Räume einer Pflegeeinrichtung leer stehen lassen?
Zu wenig ausgelastete stationäre Pflegeeinrichtungen sollen Flüchtlinge aufnehmen, das zu prüfen hatten die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gefordert. Ihr Antrag fand eine Mehrheit der Bezirksverordneten, und so sondierte Sozialstadtrat Stephan von Dassel (Grüne) die Möglichkeiten, ausgewählte Flüchtlinge in nicht oder wenig genutzten Einrichtungen aufzunehmen.
Dem Sozialstadtrat war insbesondere an der Aufnahme besonders Schutzbedürftiger gelegen, von alleinstehenden Frauen, Müttern mit Kindern oder Menschen, die eine medizinische oder pflegerische Betreuung brauchen. Von Dassel schrieb alle 22 Betreiber von Wohnheimen beziehungsweise Pflegewohnheimen im Bezirk an. Sechs antworteten. Es fanden mehrere Gespräche statt. Fünf Einrichtungen hätten sich prinzipiell zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit erklärt, so Stephan von Dassel. Doch eine Aufnahme machten sie davon abhängig, dass mindestens eine Person einer Familie, die aufgenommen werden soll, pflegebedürftig ist und deren Pflege nach den geltenden Pflegetarifen vergütet wird.
Nur ein einziger Betreiber erklärte sich bereit, Flüchtlinge nicht nach Pflegetarif unterzubringen und geeignete Flüchtlinge sogar zu beschäftigen. Eine Umsetzung des guten Willens scheiterte jedoch an zu hohen bürokratischen Hürden. Der Pflegeheimbetreiber hätte seine angemeldeten Pflegekapazitäten verringern müssen – ohne Garantie, sie nach einem Ende der Flüchtlingsunterbringung zurückzuerhalten. Auch baurechtlich drohte ein langwieriges Verfahren.
Der Betreiber winkte ab. Zu groß schätzte er das betriebswirtschaftliche Risiko ein. „Ganz offensichtlich ist der zur Bewältigung des Flüchtlingszustroms notwendige Mentalitätswandel nach wie vor nicht in allen Teilen der öffentlichen Verwaltung angekommen“, kommentierte Sozialstadtrat Stephan von Dassel den Versuch. KEN
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...
Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...
Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.