Afrodeutscher Zeitzeuge erinnert sich an seine Jugend
Theodor Michael wurde 1925 in Berlin als Sohn einer Deutschen und eines Kameruners geboren. Als sein Vater nach Deutschland kam, war Kamerun noch eine deutsche Kolonie. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurden Afrikaner in den populären Völkerschauen wie Tiere ausgestellt, doch der antischwarze Rassismus nahm nach dem Ersten Weltkrieg deutlich zu. In der Nazizeit wurden schwarze Menschen als Statisten in den beliebten Kolonialfilmen eingesetzt und im Zuge der menschenverachtenden Politik der Nazis zwangssterilisiert. Schließlich wurden sie in Konzentrationslager oder Zwangsarbeiterlager deportiert, wie auch Theodor Michael. Er schlug sich als Page, Portier und Komparse durch, bis er 1943, mit 18 Jahren, in einem Zwangsarbeiterlager interniert wurde. Theodor Michael hat das alles überstanden. Er war nach dem Krieg Mitarbeiter beim Bundesnachrichtendienst und stieg bis zum Regierungsdirektor auf.
Seit seiner Pensionierung engagiert sich Theodor Michael für die afro-deutsche Community. Die Lesung findet innerhalb des Projektes Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel statt. Der Eintritt ist frei.
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Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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