Bezirke vereinbaren Zusammenarbeit im Mauerpark
Das sagte Pankows Baustadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne) auf einer von den Grünen organisierten Bürgerveranstaltung zum Thema einheitliches Parkmanagement. "Zwei Bezirke werden keinen Park betreiben", sagte Kirchner. Weil Mittes Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) rigoros gegen das Grillen im Park ist, sei klar, wer es macht. Auf Pankower Seite ist grillen erlaubt, und auch auf den Erweiterungsflächen in Wedding will Kirchner Grillplätze. "Ein Grillverbot macht keinen Sinn", so der Stadtrat.
Spallek bestätigte, dass die Bezirke derzeit eine Verwaltungsvereinbarung erarbeiten. Darin werden Fragen wie zur Reinigung und Pflege des Parks oder zu Kontrollen des Ordnungsamtes geregelt. Laut Spallek macht ein einheitliches Parkmanagement nur dann Sinn, wenn ein Bezirk "grundsätzlich das komplette Programm" übernimmt.
Bestimmte Punkte wie zum Beispiel das Recht für die Aufstellung von Bebauungsplänen würden in der Vereinbarung explizit ausgenommen und beim Bezirk Mitte bleiben. Es gibt auch die Möglichkeit, dass die landeseigene Firma Grün Berlin, die den neuen Mauerpark baut, die komplette Parkpflege übernimmt. Grün Berlin würde für den Parkanteil auf Weddinger Seite Geld vom Senat bekommen und Pankow für die Pflege seiner Flächen eine Rechnung stellen. "Das wird mit mir nicht funktionieren", sagte Kirchner. Er forderte für den Mauerpark mehr Geld vom Senat, weil der Park mit bis zu 45 000 Besuchern täglich extrem beansprucht wird. Derzeit ist der Mauerpark in die höchste Pflegestufe eins eingestuft. Nach der Systematik, dass die Bezirke für die geringste Pflegestufe vier das wenigste Geld bekommen, "bräuchten wir für den Mauerpark die Pflegestufe minus fünf", so Kirchner. Eine Sonderzuweisung von Extrageldern sei für ihn Bedingung für die Übernahme des gemeinsamen Parkmanagements. Die Polizei hat sich bereits geeinigt. Pankower Polizisten bestreifen auch die neuen Parkbereiche im Mitte-Bereich der Direktion 3.
Wie berichtet, hatten sich Senat und der Eigentümer der früheren Bahnflächen 2012 im sogenannten Mauerparkvertrag darauf geeinigt, dass Berlin sieben Hektar südlich der Gleimbrücke für die Mauerparkerweiterung bekommt. Im Gegenzug soll nördlich der Gleimbrücke Baurecht für ein Wohngebiet mit über 500 Wohnungen geschaffen werden. Der ganze Deal wird jedoch rückabgewickelt, wenn Klaus Groth, Investor des von Anwohnerinitiativen abgelehnten Stadtviertels, keine Baugenehmigung vom Bezirk Mitte bekommt. Der B-Plan soll Ende des Jahres stehen.
Währenddessen planen Anwohner gemeinsam mit Mauerpark-Architekt Gustav Lange in der sogenannten Bürgerwerkstatt die Gestaltung der sieben Hektar großen Parkflächen inklusive der parkverträglichen Gewerbebereiche mit Flohmarkt und Mauersegler-Kneipe an der Bernauer Straße. Zwei Hektar südlich der Gleimbrücke wurden bereits provisorisch hergerichtet und geöffnet. Von der Lortzingstraße hat das Brunnenviertel erstmals einen Zugang.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.