Lernwerkstätten kooperieren mit Hertha BSC
Mikrokosmos Gartenstadt Atlantic nennt der Eigentümer seine Wohnanlage zwischen Behm-, Bellermann- und Heidebrinker Straße. Denn der Historiker Michael Wolffsohn will nicht nur Wohnungen vermieten, sondern ein Angebot für die Menschen machen, wie er beim Start des neuen Fußballprojektes sagte. Professor Wolffsohn und seine Frau Rita engagieren sich mit ihrer Lichtburg-Stiftung vor allem für benachteiligte Kinder und Jugendliche und haben ein einmaliges Bildungsprojekt etabliert.
Seit zehn Jahren gibt es in der Gartenstadt Atlantic vier Lernwerkstätten, in denen Kinder aus Berlin und dem Umland naturwissenschaftliche Experimente im Physiklabor machen, Museen besuchen, Theater spielen oder Musikinstrumente im Klingenden Museum kennenlernen. Jetzt kooperiert die Lichtburg-Stiftung mit dem Proficlub Hertha BSC. Hier in Gesundbrunnen direkt neben der Gartenstadt ist die Wiege des Traditionsvereins. Die Bundesliga-Stiftung gibt Geld für das auf drei Jahre angelegte Projekt "Play; fair", bei dem die vier Lernwerkstätten Fußball, Kunst und Kultur zusammenbringen wollen. Es geht um Fairness, Verantwortung und Respekt.
Sieben große Veranstaltungen sind in diesem Jahr geplant, die alle für die Kids kostenlos und interaktiv gestaltet werden. Die Teilnehmer beschäftigen sich zum Beispiel mit Fußball-Musikkultur und basteln im Klingenden Museum ihre eigenen Fan-Instrumente. In einem anderen Workshop können die Kinder "Geschichten am laufenden Band" entwerfen, wie das Collagen-Projekt heißt. "Die besten Filme könnten wir im Stadion vor den Spielen zeigen", nennt Benjamin Weber, bei Hertha für soziale Projekte zuständig, eine Möglichkeit der Kooperation. Der Fußballverein und die Gartenstadt-Projekte werden auch gegenseitig auf ihren Internetseiten über die Zusammenarbeit berichten. Kinder sollen auch zu Spielen ins Olympiastadion eingeladen werden. Bereits zum Projektstart hat Hertha BSC 100 Freikarten für das Bundesliga-Spiel gegen Wolfsburg sowie Fanartikel und Bälle in den Lernwerkstätten verteilt.
Torwart Thomas Kraft, der zum Auftakt in die Gartenstadt Atlantic gekommen war, hat auch zugesagt, mal zu einer Autogrammstunde zu kommen. Fußball gespielt wird natürlich auch. Geplant ist eine kulturelle WM durch den Kiez, die Wedding Meisterschaft, oder ein Kultursportfest rund um das Haus der Jugend im Mai. Die Kinder können eigene Trikots gestalten und machen Sportreportagen, Fotos und Interviews mit eingeladen Hertha-Profis.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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