Provisorische Öffnung für den Mauerpark

Christian Liske von der Straßenbaufirma Tesch baut den Zugang in der Lortzingstraße. | Foto: Jericho
  • Christian Liske von der Straßenbaufirma Tesch baut den Zugang in der Lortzingstraße.
  • Foto: Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Gesundbrunnen. Am 24. Juli eröffnen Umweltstaatssekretär Christian Gaebler (SPD) und Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) die ersten zwei Hektar des zukünftigen Mauerparks auf Weddinger Seite.

Das Tor in der Lortzingstraße ist offen. Als Verlängerung der einstigen Sackgasse wälzt sich eine sechs Meter breite schwarze Asphaltstraße durch das Brachland Richtung Osten bis zur Bezirksgrenze und ehemaligen Mauer. 24 Jahre nach der Wende hat das Brunnenviertel erstmals einen direkten Zugang zum Mauerpark auf der Ostseite bis zur Max-Schmeling-Halle. Über die Erweiterung des symbolträchtigen Parks entlang der früher scharf bewachten Zonengrenze auf Weddinger Seite wird seit Jahrzehnten gestritten. Senat und der Eigentümer der früheren Bahnflächen, die österreichische Immobilienfirma CA Immo, hatten sich 2012 im sogenannten Mauerparkvertrag darauf geeinigt, dass Berlin sieben Hektar südlich der Gleimbrücke für die Mauerparkerweiterung bekommt. Im Gegenzug soll nördlich der Gleimbrücke ein Wohngebiet mit über 500 Wohnungen entstehen. Der ganze Deal wird jedoch rückabgewickelt, wenn Klaus Groth, Investor des von Anwohnerinitiativen abgelehnten Stadtviertels, keine Baugenehmigung vom Bezirk Mitte bekommt.

Deshalb wird die Gewerbebrache vorerst nur zur Zwischennutzung geöffnet. Der Senat musste das auch deshalb tun, weil die Allianz-Umweltstiftung anderenfalls 2,3 Millionen Euro zurück haben will. Die Erweiterung des acht Hektar großen Mauerparks auf mindestens zehn Hektar war Bedingung der damaligen Förderung.

120 000 Euro hat die landeseigene Grün Berlin GmbH für die Zwischennutzung der zwei Hektar Fläche zwischen Gleimbrücke und Lortzingstraße ausgegeben. Im Wesentlichen wurden Stolperfallen beseitigt, Sperrmüll rausgeschert, Zäune entfernt, Gebäudereste abgebaut oder zur Sicherung umzäunt und Mülleimer aufgestellt.

Frühestens ab 2015 sollen alle Parkflächen nach Plänen von Mauerpark-Architekt Gustav Lange gemeinsam mit der Bürgerwerkstatt gestaltet werden. Bis dahin will eine Initiative auf der jetzt geöffneten Teilfläche in Hochbeeten sogenannte Mauergärten errichten. Es gibt Ideen für eine Skaterfläche auf dem einstigen Postenweg.

Die Anwohner wollen auch grillen im neuen Mauerpark. Alexander Puell vom Verein Freunde des Mauerparks wünscht sich feste Grillstationen, an denen sich die Menschen treffen können. Solche überdachten Grillpavillons mit großen Gemeinschaftsrosten gibt es in öffentlichen Parks in Dänemark. Pankows Baustadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne), der in seinem Mauerpark das Grillen auf einer Fläche erlaubt, plädiert dafür. Doch sein für Weddings Mauerpark zuständiger Kollege Carsten Spallek (CDU) hält gar nichts von der Parkbrutzelei. Er hatte wegen Müllproblemen auch das Grillen im Tiergarten verboten. Den letzten bezirklichen Grillplatz im Monbijoupark will Spallek demnächst schließen.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 264× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 568× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 546× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 964× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.