Stiftung Fairchance mit Primus-Preis ausgezeichnet
Die 2009 gegründete Stiftung Fairchance will mit ihrem Sprachförderprojekt MITsprache Kinder aus Migrantenfamilien und aus sozial benachteiligten Schichten Bildungschancen eröffnen. MITsprache ist ein mehrjähriges Bildungsprogramm zur Sprachförderung, die in der Kita beginnt und in der Grundschule weitergeht. Seit zwei Jahren bekommen Schüler an fünf Grundschulen in Gesundbrunnen und in angrenzenden Kitas besondere Sprachförderung. Die extra geschulten Lehrer und Erzieher betreuen die Kinder mit schlechten Sprachkenntnissen in Kleingruppen. Auch die Eltern werden in das Sprachtrainingsprogramm einbezogen. Für sie gibt es Sprechstunden in der Schule und einen Sozialpädagogen, der die Familien betreut. Deutsch ist bei allen Kindern nicht die Muttersprache. Mit Hilfe des Sprachförderprogramms MITsprache lernen in diesem Schuljahr 150 Kinder in spielerischen Übungen die deutsche Sprache. Das Projekt wird wissenschaftlich von der Ludwig-Maximilians-Universität München begleitet. Die Evaluation zeigt den Erfolg des Programms. "MITsprache leistet einen nachweisbaren Beitrag zur Förderung des Spracherwerbs von Kindern mit Migrationshintergrund aus sozial benachteiligten Schichten und trägt damit maßgeblich zur Integration bei", sagt Professor Heinz Mandl, Leiter der Arbeitsgruppe am Department Psychologie in München. Nach dem erfolgreichen Start will die Stiftung Fairchance MITsprache ausweiten und "auch auf andere Standorte übertragen", wie Fairchance-Gründerin und Vorstandsvorsitzende Verena Schöwel sagt.
Der Primus-Preis wird jeden Monat von der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gegründeten Stiftung Bildung und Gesellschaft an ein vorbildhaftes Projekt vergeben. Initiativen, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule aufgreifen, werden mit diesem Preis gefördert. Das MITsprache-Projekt wird zum Beispiel von DFB-Bundestrainer Joachim Löw oder Hertha-Präsident Werner Gegenbauer unterstützt. Um MITsprache langfristig auszubauen, ist die Stiftung Fairchance auch auf Spenden angewiesen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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